Synopses & Reviews
Synopsis
Die bisherigen philologischen und historischen Modelle zur romischen Religion verhindern ein Verstandnis fur die Vielfaltigkeit des Betens im antiken Rom und reduzieren jenes auf normative und formalisierte Akte, die von einem kulturellen oder kultischen Wissen diktiert und mit Hilfe eines schriftlichen Regelwerkes priesterlich verwaltet werden.
Diese Studie erhebt das betende Individuum inmitten des ihn pragenden und umgebenden sozialen Kontextes zum Ausgangspunkt der Untersuchung und begreift somit das Beten als ganzkorperliche und multidimensionale Kommunikation. Sie eroffnet Einblicke in die Kreativitat und das Erlebnis des Betens, aus welchen diese Vielfaltigkeit hervorgeht.
Als methodische Grundlage dient das Konzept der "gelebten Religion," deren Akzente um kreatives Handeln, Verkorperung und Erfahrung mit einer Bandbreite an historischen, religionswissenschaftlichen, psychologischen und anthropologischen Ansatzen erweitert und konkretisiert wird. Ausgehend von dieser perspektivischen und methodischen Grundlage entwirft dieses Werk ein neues Bild religioser Praxis in Rom, knupft an den modernen Forschungsdiskursen zum Gebet an und erweitert diese im Hinblick auf eine gelebte Religion.