Synopses & Reviews
Synopsis
Bildungseifrige Analysen, schlagfertige Kommentare, Jubelarien, Verrisse und hitzige Kritikerfehden begleitetendie Theaterarbeit der fuhrenden schlesischen Sprechbuhnein den Grunderjahren der Weimarer Republik. Das kunstlerischeProfil des Hauses, seiner Direktoren, Regisseure, Buhnenbildner, Schauspieler und durchreisenden Starserschliesst die Studie aus dem vielstimmigen Echo in der breitgefacherten Breslauer Zeitungslandschaft. Die asthetischenPositionen der Rezensenten geben das Raster vor, nach demder Stellenwert von Klassiker-Auffuhrungen, der Kampf umdie Moderne sowie die Gefallstrecken zum gemutlichen Nervenkitzel bemessen werden. Thematisch einbezogen sindzeit- und lokaltypische Problemfelder. Breslau, in der Bevolkerungszahl durch Munchen auf den vierten Platz verdrangt, sah sich vom preussischen Staat zugunsten des oberschlesischenGrenzlands vernachlassigt und 1922 von Berlin alsAustragungsort nationaler Gerhart-Hauptmann-Festspieleinstrumentalisiert. Wirtschaftliche Note und das Bewusstseinder verscharften Randlage forderten den Aufbau machtvollerBesucherorganisationen. Der Zugewinn an offentlicher Bedeutung, den das Breslauer Theater der Nachkriegsjahre vordem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Umbruchegenoss, steht paradigmatisch fur die kulturpolitische Aufwertungdes Mediums in der ersten deutschen Repub