Synopses & Reviews
Der Begriff der Lebenswelt wird gew?hnlich nur mit dem Sp?twerk Husserls und insbesondere mit seiner letzten, zu Lebzeiten nur teilweise ver?ffentlichten Schrift Die Krisis der europ?ischen Wissenschaften und die transzendentale Ph?nomenologie in Verbindung gebracht; in Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen Begriff, der schon recht fr?h ein zentrales Anliegen der ph?nomenologischen Philosophie Husserls zum Ausdruck bringt: die Rehabilitierung der vorwissenschaftlichen anschaulichen Welt gegen?ber den Naturwissenschaften und den naturalistischen Philosophien. Diese ?berspringen n?mlich mit ihrem Objektivismus die subjektiv-relative Welt der Anschauung und entwerten sie als etwas blo? Subjektives und Irrelevantes. Husserls Projekt einer Wissenschaft von der Lebenswelt diente vor allem der Rehabilitierung dieser subjektiv-relativen Welt. Als Ontologie und konstitutive Ph?nomenologie der Lebenswelt, sollte sie die invarianten Strukturen der vorgegebenen Erfahrungswelt aufweisen, die der horizontm??ig bewusste Boden jeder Praxis und also auch der naturwissenschaftlichen Praxis ist.
In den im vorliegenden Band versammelten, thematisch angeordneten Forschungsmanuskripten gewinnt Husserls Projekt einer Wissenschaft von der Lebenswelt konkretere Gestalt. In detaillierten deskriptiven Analysen werden hier wesentliche Dimensionen und Strukturen der Lebenswelt zur Sprache gebracht sowie die sinnbildenden aktiven und passiven Leistungen untersucht, in denen sich das Sinngebilde der uns jeweils geltenden Welt als Totalerwerb einzelsubjektiver und intersubjektiver Erfahrung und Praxis konstituiert. Schwerpunkte von Husserls Analysen sind die Horizontstruktur der Welterfahrung, dieVorgegebenheit als prim?re Gegebenheitsweise der Lebenswelt, Struktur und Genesis der Weltapperzeption, die Lebenswelt als personale Welt der Praxis, die Apodiktizit?t des Seins der Welt, die Bedeutung der Normalit?t f?r die Konstitution einer intersubjektiven Welt sowie das Verh?ltnis der vielen relativ wahren Umwelten zu der einen als an sich seiend vermeinten Welt.
Mit seinen zahlreichen, aus zwei Jahrzehnten stammenden konkreten Analysen bietet der vorliegende Band eine notwendige Erg?nzung zu den ?berwiegend programmatischen und methodologischen ?u?erungen Husserls zur Lebenswelt in der Krisis-Abhandlung (Husserliana VI) und in dem auf diese Abhandlung bezogenen werkgeschichtlichen Erg?nzungsband (Husserliana XXIX).
Synopsis
In den im vorliegenden Band versammelten Forschungsmanuskripten erhält Husserls in der Krisis-Abhandlung skizziertes Projekt einer Wissenschaft von der Lebenswelt die Gestalt ausführender Arbeit. In detaillierten deskriptiven Analysen werden wesentliche Dimensionen und Strukturen der Lebenswelt zur Sprache gebracht sowie die sinnbildenden aktiven und passiven Leistungen untersucht, in denen sich das Sinngebilde einer jeweils geltenden Lebenswelt als Totalerwerb einzelsubjektiver und intersubjektiver Erfahrung und Praxis konstituiert. Schwerpunkte von Husserls Analysen sind die Horizontstruktur der Welterfahrung, die Vorgegebenheit als primäre Gegebenheitsweise der Lebenswelt, ihre Orientierungsstruktur, die Lebenswelt als personale Welt der Praxis, Struktur und Genesis der Weltapperzeption, die eigentümliche Apodiktizität des Seins der Welt, die Bedeutung der Normalität für die Konstitution einer intersubjektiven Welt sowie das Verhältnis der vielen subjektiv-relativen Umwelten zu der einen als an sich seiend vermeinten Welt. Mit seinen zahlreichen aus zwei Jahrzehnten stammenden, nach sachlichen Gesichtspunkten angeordneten Texten bietet der vorliegende Band eine notwendige Ergänzung zu den überwiegend programmatischen und methodologischen Äußerungen Husserls zur Lebenswelt in der Krisis-Abhandlung (Husserliana VI) und zu dem auf diese Abhandlung bezogenen, werkgeschichtlich orientierten Ergänzungsband (Husserliana XXIX).
Synopsis
Der Band versammelt Forschungsmanuskripte Edmund Husserls aus zwei Jahrzehnten, in denen er das bis heute auf die Sozialwissenschaften wirkende Konzept der Lebenswelt detailliert entwickelt. In den deskriptiven Analysen zu den Dimensionen und Strukturen der Lebenswelt geht er weit über die programmatischen Äußerungen in seiner „Krisis"-Abhandlung hinaus. Die Texte bieten wichtige Struktureinsichten in die allgemeinste Verfassung der Welt und sind daher für alle Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften von Nutzen.
Table of Contents
1. DIE VORGEGEBENHEIT DER WELT UND VORGEGEBENER WELTBESTÄNDE. 2. DIE HORIZONTSTRUKTUR DER WELTERFAHRUNG UND DER ERFAHRUNG VON REALEM IN DER WELT. 3. ORIENTIERUNGSSTRUKTUREN DER LEBENSWELT UND DIE GRUNDSTRUKTUREN LEBENSWELTLICHER SITUATIVITÄT. 4. DIE APODIKTIZITÄT DER WELT UND DIE APODIKTISCHEN WELTBESTÄNDE "MEIN LEIB" UND "ICH DIESER MENSCH". 5. DIE REALITÄTENSTRUKTUR DER LEBENSWELT - NATUR ALS ABSTRAKTE KERNSCHICHT DER WELT. 6. DIE LEBENSWELT ALS PERSONALE WELT DER PRAXIS UND WELT DER ENDLICHEN ERKENNTNISINTERESSEN. 7. DIE WELT ALS ERWERB. STRUKTUR UND GENESIS DER WELTAPPERZEPTION UND DER APPERZEPTIONEN VON WELTLICH SEIENDEM. 8. HISTORIZITÄT, TRADITIONALITÄT, GENERATIVITÄT. 9. ALLGEMEINE ASPEKTE DER ZEITLICHEN KONSTITUTION DER LEBENSWELT UND DER ASPEKT IHRER KONSTITUTION IN PERIODIZITÄTEN. 10. WELTERFAHRUNG DURCH LEIBERFAHRUNG. 11. NORMALITÄT IN IHRER WELTKONSTITUTIVEN FUNKTION. 12. VIELE UMWELTEN UND DIE EINE WAHRE WELT. DIE RELATIVITÄT LEBENSWELTLICHER WAHRHEIT UND DAS AN-SICH-SEIN DER WELT.