Synopses & Reviews
Seit ihrer Begründung im 18. Jahrhundert war die Ästhetik auch ein Korrektiv der Logik, indem sie die Sinnlichkeit des Menschen - Wahrnehmungen, Gefühle, Erinnerungen sowie deren Ausdruck in Kunst, Literatur und Wissenschaft - in den Blick genommen hat. In diesem Band wird die Vielfalt ästhetischer Perspektiven dokumentiert: Als Gesellschaftskritik und Erkenntnistheorie, als Lehre vom Schönen und Theorie der Kunst ist die Ästhetik nicht wegzudenken, wenn man den Menschen in seiner kulturellen Existenz begreifen möchte.
Synopsis
Dieser Sammelband ist aus einer Ringvorlesung hervorgegangen, die unter dem gleichen Titel im Wintersemester 2007/08 am Institut fur Kulturwissenschaften der Universitat Leipzig stattfand. Da diese Vorlesungsreihe sowohl aus einem bes- deren Anlass ins Leben gerufen als auch in einer besonderen Form verwirklicht wurde, sollen nun einige Worte dazu am Anfang dieses Buches stehen. Die Vorlesungsreihe entstand anlasslich einer einschneidenden Kurzungsm- nahme der Universitat Leipzig: Im Wintersemester 2007/08 war die Stelle fur Ast- tik am Institut fur Kulturwissenschaften in Leipzig mit der Pensionierung von Prof. Dr. Uta Kosser endgultig gestrichen worden. Und dies ohne jede inhaltliche - grundung. Ausschlielich pragmatische Hochschulpolitik war es, die hier von nun an den Studierenden das Studium eines Teils ihrer gewahlten Studienrichtung - moglich machte. Um dieses "Ende der Asthetik" in Leipzig nicht einfach unk- mentiert hinzunehmen und auerdem die Asthetik und ihre Vielfalt noch ein letztes Mal in Leipzig zu prasentieren, wurde daraufhin von Studierenden der Plan gefasst, eine Ringvorlesung zu organisieren. Die Vorlesung sollte einerseits viele der m- lichen Perspektiven innerhalb der Asthetik aufzeigen und damit den Studierenden nochmals sozusagen in geballter Form die Moglichkeit geben, sich in dieser Dis- plin zu orientieren und sich mit unterschiedlichen Positionen der Asthetik ause- anderzusetzen. Andererseits sollte damit der groe Verlust, den diese Streichung und Wegrationalisierung tatsachlich bedeutet, herausgestellt und kritisiert w- den.
About the Author
Dr. Sabine Sander ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien in Erfurt. Melanie Sachs studiert Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig.
Table of Contents
Reinold Schmücker: Wie ist Kunst? - Judith Siegmund: Eine Frage der Angemessenheit. Ästhetik als Philosophie der Kunst - Gerhard Schweppenhäuser: "Das Recht des Kitsches". Synthetische Kunst, populärer Widerschein und reflexive Pragmatik - Henning Tegtmeyer: Die Idee des Schönen - Wolfgang Welsch: Von der universalen Schätzung des Schönen - Thomas Macho: Die Regel und die Ausnahme. Zur Kanonisierbarkeit des Schönen - Constanz Peres: Leibniz' und Baumgartens Konzeption der Kontinuität und Ganzheit - Knut Ebeling: Jenseits der Schönheit. Sieben Thesen zum Verhältnis von philosophischer Ästhetik und ästhetischer Theorie - Heinz Paetzold: Cultural Studies als Herausforderung für die philosophische Ästhetik - Sabine Sander: Ästhetik als Weise des Verstehens von Welt: Soziale und kulturelle Implikationen - Stephan Günzel: Medienästhetik des Raums - Uta Kösser: Erfahrung und Erwartung. Zum Wandel ästhetischer Begriffe