Synopses & Reviews
Synopsis
Verfolgt von der Inquisition, traten im Knigreich Neapel in den Jahren um 1292 tausende von Juden zum Christentum ber: die einzige Massenkonversion von Juden zum Christentum auerhalb der iberischen Halbinsel und der spanischen Herrschaftsgebiete whrend des Mittelalters. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts sind die konvertierten Juden aber auch ihre Nachkommen in verschiedenen Regionen des sditalienischen Festlandes unter Bezeichnungen wie "Neofiti" (von griechisch: "Neophytos" = "Neugepflanzter") "Christiani Novi" bzw. "Cristiani Novelli" belegt. Auch Generationen spter wurden die Abkmmlinge der Konvertiten also als Neuankmmlinge in der christlichen Gesellschaft markiert. Sie gehrten dazu und gleichzeitig doch nicht. "Die Stadt der Neuchristen" behandelt die Geschichte der konvertierten Juden des Knigreichs Neapel und ihrer Nachkommen erstmals monographisch und nimmt die spannungsreichen Prozessen von Inklusion und Exklusion im Verlauf von ber 200 Jahren in den Blick. Dabei verbindet die Studie die Makroperspektive auf das ganze Knigreich mit der mikrologischen Untersuchung der Geschichte der Neuchristen in einer Stadt: dem apulischen Trani, der "Metropole" der Neuchristen im italienischen Sden whrend des Sptmittelalters. Multiperspektivisch analysiert sie politische Stellung, Netzwerke, Rume, Karrieren sowie religise Lebensfhrung der konvertierten Juden und ihrer Nachkommen ebenso wie ihren Ort in der zeitgenssischen Wissensordnung des Knigreichs Neapel. Gleichzeitig fragt das Buch danach, warum die Neuchristen 1495 aus Trani vertrieben wurden, Versuche, sie aus dem Knigreich zu vertreiben, jedoch 1510 und 1514 scheiterten. Ein Epilog verfolgt die Gegenwart der Neuchristen von Trani in der Erinnerung bis in die unmittelbare Gegenwart.