Synopses & Reviews
Synopsis
F r die bisher untersuchten genushaltigen Sprachen bilden Asymmetrien in Beschreibung und Gebrauch der grammatischen Genera einen wesentlichen Gegenstand der linguistischen Geschlechterforschung, da nachweislich ein assoziativer Zusammenhang zwischen grammatischer und au ersprachlicher Geschlechterkategorisierung besteht. In der vorliegenden Arbeit wird exemplarisch f r das Portugiesische gefragt, ob die traditionelle Darstellung des Femininums als abweichende Ableitung von einer vorg ngigen, maskulinen Grundform die einzige grammatisch-logische Interpretation darstellt, oder ob aus sprachkritischer Perspektive eine alternative Genusbeschreibung m glich ist. Durch die kritische Diskussion portugiesischer normativer Grammatiken und feministischer Arbeiten soll die Naturalisierung und unbewusste Reproduktion einer androzentrischen Sprachauffassung in der portugiesischen Sprachbeschreibung belegt werden. Dar ber hinaus werden Vorschl ge f r eine alternative, symmetrische Genusdarstellung in normpr genden Grammatiken erarbeitet, denen eine wesentliche Rolle bei der Ausbildung eines sprachkritischen Bewusstseins in der Sprachgemeinschaft zugeschrieben wird. Die Arbeit versteht sich damit als Anregung f r weitere Diskussionen in der linguistischen Geschlechterforschung zum Portugiesischen.