Synopses & Reviews
Synopsis
In dieser Arbeit versuche ich, mit einer politikwissenschaftlichen Fragestellun- welche Institutionen und Verfahren der Interessenvermittlung zwischen Gewerk schaftsverbanden, dem Staat und den Unternehmerverbanden gibt es und wie haben sie sich verandert - das unubersichtliche Feld, auf dem wichtige kollektive Akteure der japanischen Politik ihre Interessen zu realisieren versuchen, fur die Zeit von 1970 bis 1990 zu strukturieren. Die Fragestellung verdient allgemein Aufmerksamkeit, jedenfalls fur hochentwickelte kapitalistische Gesellschaften, doch der Fall Japan ist wie jeder Fall ein besonderer. Wenn die Untersuchung nun endlich als Buch erscheint, so vor allem deshalb, weil ich der Uberzeugung bin, dass die von der sogenannten Olkrise 1973/74 ausgeloste Erschutterung des bis dahin weithin anerkannten Musters der Interessenvermittlung bis heute wirk same Folgen hatte. Sie sind es wert, analysiert zu werden - umso mehr, als sich die Bundesrepublik und Japan gegenwartig einem ahnlich tiefgehenden Umbruch ihres politisch-sozialen Institutionengefuges gegenubersehen wie Japan damals. Der vorliegende Text ist die stark gekurzte, geringfugig veranderte und stili stisch uberarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die seinerzeit im Fachbe reich Aussereuropaische Kulturen der Philipps-Universitat Marburg eingereicht wurde. Inzwischen haben sich zu dieser Thematik neue Forschungsansatze ent wickelt, von denen ich hier nur die Studien zu policy-networks erwahnen mochte. Meine Untersuchung wurde in grosszugiger Weise von der Alexander-von Humboldt-Stiftung im Verein mit der Japan Society for the Promotion of Science unterstutzt. Diese Institutionen ermoglichten mir 1984/85 einen einjahrigen For schungsaufenthalt in Japan."
Synopsis
Von gewerkschaftlicher Einflunahme auf den politischen Proze in Japan ist kaum etwas zu horen. Auf der anderen Seite ist in vielen westlichen Berichten von erfolgreichem Krisenmanagement die Rede. Welche Rolle spielen die Gewerkschaftsverbande dabei? Diese Untersuchung geht der Frage nach, wie sich das Gefuge der Interessenvermittlung zwischen Staat und Gewerkschaften seit der Olkrise 1973/74 strukturell verandert hat. Die erfolgte Transformation lat groere Einflumoglichkeiten der Gewerkschaften erwarten, und die Grundung des neuen Dachverbandes Rengo 1989 scheint auf die erfolgreiche Etablierung eines tripartistischen Arrangements hinzudeuten. Diese Thesen werden hier uberpruft. Die vom Verfasser in der kritischen Ubergangsphase durchgefuhrten Interviews mit hohen Gewerkschaftsfunktionaren vermitteln daruber hinaus Erkenntnisse uber die Absichten und Einschatzungen der individuellen Akteure. Ein umfangreicher Tabellenteil erleichtert die Nachprufbarkeit der Ergebnisse.