Synopses & Reviews
Synopsis
tanzen, das ist alles - Gret Palucca, die Pionierin des modernen Tanzes Die Tanzerin und Tanzpadagogin Gret Palucca (1902-1993) war neben Mary Wigman und Rosalia Chladek die wohl bedeutendste Vertreterin des sogenannten Neuen Tanzes in der Nachfolge von Rudolf von Laban und Mary Wigman. Ihre Texte vermitteln ein eindruckliches Bild ihrer Auffassung vom Tanz, ihrer Beziehung zur Musik, ihrer kunstlerischen Entwicklung sowie des Unterrichts an ihrer eigenen Schule in Dresden. Besonders einpragsam stellt Palucca den fur jeden Kunstler so wichtigen Weg von den improvisatorischen Einfallen zum strukturierten Werk dar. Palucca schuf, zeitgleich mit, aber unabhangig von Skoronel, den abstrakten Tanz: eine Komposition, die sich analog zur Musik und zur Malerei Kandinskys und Mondrians unter Verzicht auf erzahlerische oder symbolische Inhalte ausschliesslich aus Bewegungselementen aufbaut. Die Schriften, Interviews und Tanzmanuskripte zeichnen die Entwicklung von den wilden Anfangen bis zu den gereiften Spatwerken nach und gestatten einen tiefen Einblick in Paluccas Tanzschopfungen, aber auch in die Unterrichtspraxis an der nach ihr benannten Schule in Dresden, die bis heute existiert. Palucca war eine der erfolgreichsten Padagoginnen ihrer Zeit, zu ihren Schulern gehorten unter anderem Lotte Goslar, Marianne Vogelsang, Dore Hoyer, Hilde Baumann, Ruth Berghaus und Arila Siegert. Die hier versammelten Texte sind daruber hinaus ein eindruckliches Zeitdokument: Palucca spricht von den Schikanen, denen sie als Halbjudin unter dem Naziregime ausgesetzt war, vom Bombenangriff auf Dresden, vom Kampf, den sie fuhren musste, um in der DDR dem Neuen Tanz neben dem vom Staat aufgezwungenen Ballett an ihrer Schule eine Stelle zu bewahren.