Synopses & Reviews
Synopsis
Das Internet dient islamischen Organisationen als Plattform zur Meinungsbildung. Auf ihren Portalen stellen sie nicht nur sich und ihre Arbeit vor. Sie versuchen auch, spezifische soziale und politische Interessen durchzusetzen. Wie verandert sich dadurch die islamische Wissensproduktion? Wer nimmt fur sich die Definitionsmacht uber religiose Inhalte in Anspruch? Welche Strategien verwenden Organisationen mit konservativen Wertvorstellungen auf ihren Websites? Anhand umfangreicher Bewertungen von Internet-Inhalten stellt Alev Inan fest: Islamische Organisationen werden gerade bei Konflikten zwischen Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft zu Agenten, die einen Anspruch auf eine neue Deutung gesellschaftspolitischer Verhaltnisse erheben. Die grossten Reizthemen sind der Bau von Moscheen, der Ruf des Muezzin, das Schlachten nach islamischem Ritus, die Stellung der Frau, das Tragen des Kopftuchs an Schulen und die Befreiung muslimischer Madchen vom Sport- und Schwimmunterricht. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen verweisen konservative islamische Organisationen kontinuierlich auf die religiose Notwendigkeit. Dabei erklaren sich nicht-reprasentative Organisationen auf ihren Websites zu legitimen Glaubenshutern des Islam und beanspruchen fur sich, alle Muslime zu vertreten.