Synopses & Reviews
Der Erfolg von Outsourcing-Projekten hängt maßgeblich davon ab, dass sowohl Kunden als auch Anbieter ihre Investitions- und Leistungszusagen einhalten. Aufgrund der Komplexität der Leistung und der sich verändernden Umweltanforderungen sind Nachverhandlungen oder ein Wechsel des Geschäftspartners üblich. Daher wird oftmals zu wenig in Outsourcing-Projekte investiert, so dass sie ihre Ziele verfehlen oder gar nicht zustande kommen. Beatrix Alexandra Ertsey ermittelt im Rahmen einer empirischen Untersuchung auf Basis detaillierter Interviews mit Beratern, Dienstleistern und Kunden charakteristische Rahmenbedingungen für Outsourcing-Beziehungen. Die Ergebnisse fließen in ein formales Modell ein, mit Hilfe dessen sie Empfehlungen für die Gestaltung von Outsourcing-Verträgen ableitet. Die Autorin zeigt, dass die Effizienz der Vertragsbeziehung erhöht werden kann, ohne die Flexibilität einzuschränken.
Synopsis
Das Phanomen der Nachverhandlung von Vertragen geniesst seit ca. zwanzig Jahren eine erhohte Aufmerksamkeit in der Literatur. Dies hangt zusammen mit einer Erkenntnis, die innerhalb der mikrookonomischen Vertragstheorie eine neue bis dato vernachlassigte Perspektive eingefuhrt hat. Lange Zeit hielt man es fur ausreichend, sich bei der Analyse von Vertragen auf die Annahme zu beschranken, diese seien umfassend in dem Sinne, dass sie die Auswirkungen aller moglichen zukunftigen Entwicklungen auf die Geschaftsbeziehung vorsehen und explizit regeln konnten. Naturlich entspricht das nicht der Realitat. Niemand kann genau vorhersagen, wie sich bestimmte Umweltparameter verhalten werden und was in diesem Fall die fur alle Vertragsparteien gunstigste Allokation sein wird. Wegweisende Autoren wie Oliver Hart, Jean Tirole und Sanford Grossman haben sich deshalb auch theoretisch mit der Frage auseinandergesetzt, was es fur Konsequenzen hat, wenn man davon ausgeht, dass Vertrage zu gewissen Punkten, die man nicht vorhersagen kann, offen und entsprechend unvollstandig bleiben. Nun ist es nicht immer zielfuhrend, eine bewahrte Annahme zugunsten einer realistischeren aufzugeben, schliesslich ist es Aufgabe einer Theorie, die Realitat durch hinreichende Abstraktion begreifbar zu machen. Eine Theorie, die sich zu stark an Einzelheiten der Realitat orientiert, lauft Gefahr sich in unubersichtlichen Details und Einzelfallen zu verlieren. Die Beschaftigung mit unvollstandigen Vertragen hat sich hingegen als uberaus fruchtbare Theorieerweiterung erwiesen. Denn nur so wird es moglich, sich mit den Auswirkungen und Folgen von Nachverhandlungen ausein- derzusetzen, die vor dem Hintergrund vollstandiger Vertrage schlichtweg nicht moglich sind."
Synopsis
Beatrix Alexandra Ertsey ermittelt charakteristische Rahmenbedingungen für Outsourcing-Beziehungen. Die Ergebnisse fließen in ein formales Modell ein, mit Hilfe dessen sie Empfehlungen für die Gestaltung von Outsourcing-Verträgen ableitet.
About the Author
Dr. Beatrix Alexandra Ertsey promovierte bei Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot am Institut für Information, Organisation und Management der LMU München. Sie war freiberufliche Beraterin der PricewaterhouseCoopers AG und ist als Commercial Manager (Financial Engineering für große Outsourcing-Projekte) bei der Siemens AG in München tätig.
Table of Contents
Das Produktivitätsparadoxon des Outsourcing; Zur ökonomischen Theorie der Nachverhandlung und Terminierung von Verträgen; Eine theoretische Analyse und empirische Exploration der Outsourcing-Kooperation; Nachverhandlung von Outsourcing-Verträgen: Ein ökonomisches Modell; Produktivitätssteigerung durch komplexe Verträge