Synopses & Reviews
In the decades around 1700 profane natural law developed an impact that can hardly be overestimated. Initially most clearly observable in the domain of practical philosophy, it ultimately spread far beyond this to make itself felt in areas as diverse as the theory of absolute rule and manuals for correct behaviour in everyday situations. The study shows how a social ethics and theory of duty based on natural law left its mark on various genres of moralist literature (moralist journals, satire, didactic literature, novels) between 1670 and 1770.
Synopsis
In den Jahrzehnten um 1700 entfaltet das profane Naturrecht eine Wirksamkeit, die sich kaum uberschatzen lat; zunachst im Gebiet der praktischen Philosophie, aber auch weit daruber hinaus- sie reicht von der Herrschaftsdoktrin des Absolutismus bis in die Umgangslehren des Alltags. Das von S. Pufendorf und C. Thomasius ausgearbeitete und rasch popularisierte Naturrecht hat die Orientierungsfunktionen einer bis dahin religios gepragten Sozialethik ubernommen und einen kaum zu uberschatzenden Beitrag zu der neuen gesellschaftlichen und anthropologischen Selbstdeutung des Menschen im 18. Jahrhundert geleistet. Die in seiner Tradition formulierten Begriffe- Geselligkeit, vernunftige Selbstliebe etc.- bilden den Leitfaden einer historisch-semantischen Untersuchung der Quellen, die zeigt, wie die naturrechtliche Pflichtenlehre Kommunikationsmuster in verschiedenen Gattungen der moraldidaktischen Literatur (Moralische Wochenschriften, Satire, Lehrdichtung, Roman) zwischen 1670 und 1770 gepragt hat. Damit entsteht ein kategorialer Bezugsrahmen, in dem vorhandene Konzeptionen der Literaturgeschichtsschreibung uberpruft werden konnen.