Synopses & Reviews
Synopsis
Es ist schwierig, Kant in der Frage der Willensfreiheit eine der heute blichen philosophischen Sichtweisen zuzuordnen. Mithilfe des 'transzendentalen Idealismus' meint Kant im Ergebnis die Vereinbarkeit von Freiheit und Naturnotwendigkeit begr nden zu k nnen. Zugleich h lt er an einem Verst ndnis von Freiheit fest, demzufolge Freiheit 'absolute Spontaneit t' verlangt und deshalb nicht im Naturnotwendigen aufgehen kann. Seine Antwort verweist mit der Unterscheidung von 'Ding an sich' und 'Erscheinung' auf zwei verschiedene 'Welten' oder 'Standpunkte', von denen aus unser Handeln beschrieben werden kann - einerseits als absolut frei, andererseits als naturnotwendig. Wie wichtig Kant gerade dieses Ergebnis seiner Kritik war, wurde von ihm wiederholt unterstrichen und in der Vorrede zur zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft sogar zum eigentlichen Ziel des kritischen Projekts erhoben. Doch obwohl die kantische Philosophie sich einer verbreiteten Anerkennung erfreut, sind heutzutage die wenigsten bereit, Freiheit in einer Welt der 'Dinge an sich' zu verorten. Die Gr nde daf r liegen zum Teil in einer Neigung zum philosophischen Naturalismus, zum Teil in einem ver nderten Verst ndnis von Freiheit, vor allem aber in einer grunds tzlichen Skepsis im Hinblick auf ehrgeizige metaphysische Theorien. Der vorliegende Band diskutiert Kants Freiheitstheorie in exegetischer und systematischer Hinsicht. Die Autoren stellen unter anderem folgende Fragen: Was genau hat Kant mit der Unterscheidung von 'Ding an sich' und 'Erscheinung' im Sinn? Wie soll sie die M glichkeit transzendentaler Freiheit sichern? Gelingt das, wenn man die Unterscheidung akzeptiert? Ist der transzendentale Idealismus berhaupt eine koh rente Theorie? Was bleibt von Kants Freiheitstheorie und seiner Metaphysik des transzendentalen Idealismus? Inhalts bersicht: Mario Brandhorst, Andree Hahmann, Bernd Ludwig: Einleitung - Dietmar H. Heidemann: ber Kants These: 'Denn, sind Erscheinungen Dinge