Synopses & Reviews
Synopsis
Excerpt from Studien zur Kritik der Moderne: Mit dem Portrait des Verfassers in Lichtdruck
Die erste ist ja heute grundlich abgethan. Als es einen wahren Glauben gab, ausser welchem in Ketzereien kein Heil, sondern nur Fluch und Verdammniss war, und ein naturliches Recht, das, mit dem Menschen ge boren, von keinem falschen Zwang sich beugen liess, und eine ewige Wahrheit, welche nur endlich einmal ein glucklicher Philosoph zu entdecken und in ein nu fehlbares System zu formeln brauchte, das den Nach kommen uberhaupt alles Denken und Forschen fur die Zukunft ersparte, da mochte es auch eine einzige, wandellose Normalkunst geben, uber dem Wechsel der Geschlechter und ewig die gleiche fur Ahnen und Enkel: Begnadeten war es verliehen, ihre Werke zu schaffen, anderen Begnadeten, daraus ihre Gesetze zu lesen; mit diesen wachten sie dann argwohnisch, dass sich kein Unberufener in den Tempel drange, kein banausisches Gestumper die strenge Weihe store, und schulten begierige Junger. Es ist aber schon lange genug her, dass diese stolze Herrlichkeit ins Straucheln kam und der Grossenwahn der souveranen Vernunft und das vermessene Vertrauen ins ewige, ins ah solute zersprangen: man entsagte dem weltgesetz geberisehen Ehrgeiz, und Respekt vor der Wirklichkeit wie sie einmal ist, erwachte. Es ward das viele Welt verbessern aufgegeben und lieber die Welt zu begreifen, nach ihren Ursachen zu fragen, warum sie so sein muss, nicht immer nach ihren P ichten, wie sie sein soll, das schien kluger, rathsamer, nutzlicher. Da mussten am Ende doch auch die Kritiker der Idee verfallen, dass sie vielleicht auch nicht um gar so viel gescheiter als die ubrige Menschheit und vielleicht auch die Dichter und ihre Werke aus unvermeidlichen Bedingungen noth. Wendige und unabunderliche Wirkungen sind.
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