Synopses & Reviews
Die Weiterentwicklung der Grundschule wird unter kontroversen Aspekten diskutiert. Soll sich die Grundschule zur Sicherung von Bildungskontinuität stärker an den spielerisch erfahrungsorientierten Bildungs- und Lernkonzepten von Kindertagesstätten ausrichten, wie beispielsweise aktuell in der jahrgangsgemischten Schuleingangsstufe beobachtbar ist? Oder wird sich die Grundschule wieder stärker an den Anforderungen der Sekundarschule orientieren und die Konzepte des domänenspezifischen, kumulativen Lernens zu ihrer Grundlage machen und die Kontinuität fachlicher Bildung in den Vordergrund stellen? Wie sehen das Bildungsprogramm der Grundschule und seine didaktische Umsetzung aus, wenn in ihren Klassenzimmern zunehmend Kinder mit unterschiedlichen Primärsprachen und verschiedenen ethnischen und religiösen Orientierungen gemeinsam lernen - und wenn sich der Altersunterschied in den Anfangsklassen durch Eingangsstufen erheblich erweitert? Auf diese und viele weitere Fragen werden aus der Perspektive der Grundschulforschung und der Pädagogik der Primarstufe aktuelle Antworten gegeben.
Synopsis
Ziel des vorliegenden Beitrags war, zu untersuchen, ob sich zum einen die Le- tungen deutscher Sekundarstufen-I-Lehrkrafte von denen anderer Lander unt- scheiden und ob sich zum anderen Unterschiede in den Lerngelegenheiten der verschiedenen innerdeutschen Ausbildungsgange fur ein Lehramt der Sekund- stufe I in unterschiedlichen Ergebnissen niederschlagen. Aus dem internationalen Vergleich wird deutlich, dass die Leistungen der deutschen Befragten in Mathematik im internationalen Mittel, fur Mathematik- daktik daruber und in Padagogik an der Spitze liegen. Plausibel ist, die Ursache hierfur in der Struktur der deutschen Sekundarstufen-I-Ausbildung zu sehen. Innerhalb Deutschlands ragen die Leistungen der angehenden Gymnasi- lehrkrafte fachbezogen heraus, wahrend dies in Bezug auf Padagogik fur Gru- schullehrkrafte gilt. Besorgniserregend ist das Profil der angehenden Lehrkrafte mit Schwerpunkt Sekundarstufe I, die fachlich hinter den Gymnasial- und pa- gogisch hinter den Grundschullehrkraften zuruckbleiben. Die Sandwich-Position ihrer Ausbildung, die weder eindeutig fachlich noch eindeutig padagogisch a- gerichtet ist, konnte mit gravierenden Nachteilen verbunden sein - insbesondere seit der Mittlere Bildungsabschluss in vielen Bundeslandern teilzentral vergeben wird. Es ist allerdings zu fruh, aus diesem Ergebnis weitreichende Schlussfol- rungen zu ziehen, bevor es nicht in anderen Studien repliziert werden kann. So ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei MT21 nicht um eine reprasentative Stichprobe handelt, sondern um eine, die kriteriengeleitet zusammengestellt w- de. Wir haben im Text daher immer von den Stichproben bzw. Befragten aus beispielsweise Sudkorea und nicht von Sudkorea insgesamt gesprochen. Daruber hinaus handelt es sich lediglich um eine Studie mit Mathematiklehrkraften. - dere Facher waren auen vor.
About the Author
Prof. Dr. Karl-Heinz Arnold ist Leiter des Centrums für Bildungs- und Unterrichtsforschung (CeBU) und Professor am Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Angewandte Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim. Prof. Dr. Katrin Hauenschild ist Vorsitzende des Forums Fachdidaktische Forschung und Professorin am Institut für Grundschuldidaktik und Sachunterricht an der Universität Hildesheim. Dr. Britta Schmidt ist als Forschungskoordinatorin Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Centrum für Bildungs- und Unterrichtsforschung (CeBU) der Universität Hildesheim. Birgit Ziegenmeyer ist als Forschungskoordinatorin Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forum Fachdidaktische Forschung der Universität Hildesheim.
Table of Contents
Kindheit und Übergänge - Lernbereich Sprache - Lernbereich Sachunterricht - Lernbereich Mathematik - Lernbereich Kunst - Lernwege - Heterogenität und Förderung - Lehrerbildung - Theoriebasierte Forschung mit unterschiedlichen Methodenansätzen in der Grundschulpädagogik