Synopses & Reviews
Synopsis
Die heute ukrainische Stadt Lemberg steht im Mittelpunkt von Christoph Micks Untersuchung zum Zusammenhang von Krieg, Nationsbildung und der Brutalisierung ethnischer Konflikte im Osteuropa des 20. Jahrhunderts. Lemberg war lange das Zentrum der ukrainischen Nationalbewegung, polnisches "Piemont" und Wohnort einer der grossten judischen Gemeinden Osteuropas, in Lemberg konzentrierte sich das okonomische, politische und kulturelle Geschehen. Zwischen 1914 und 1944 erlebte Lemberg sieben Herrschaftswechsel; deutsche, russische und sowjetische Bomben fielen auf die Stadt. Russische, osterreichische, westukrainische, polnische, deutsche und sowjetische Truppen hielten sie besetzt. Wie haben zwei Weltkriege und sieben wechselnde Regimes das Zusammenleben von Polen, Ukrainern und Juden beeinflusst? In welchem Verhaltnis stehen Kriegserfahrungen und Gedachtniskultur zueinander? Micks Studie beschaftigt sich mit ethnischen und nationalen Konflikten, mit erfolgreichen und gescheiterten Staatsbildungsversuchen, "ethnischen Sauberungen", national motiviertem Massenmord und nationalsozialistischem Volkermord. Sie liefert einen unverzichtbaren Beitrag zur Geschichte Osteuropas in der ersten Halfte des letzten Jahrhunderts.