Synopses & Reviews
In the aftermath of Winckelmann and Mengs, the late Enlightenment thinker and classicist Fernow (1763-1808) set out to determine the autonomy of art on the basis of the intrinsic value of its significative material. As one of the inner circle of Weimar art enthusiasts in the entourage of Goethe and Meyer and with an eye to authors like Schelling and Friedrich Schlegel, Fernow urged a species of classicism that was not only based on an art history perspective but also argued from a vantage emphasizing the productive rather than receptive aspects of aesthetics. The consequences of his aversion to a mimetic understanding of art are discussed here on the basis of the lead concepts underlying Fernow's writings on the works of the contemporary artists Carstens and Canova, which represent his most significant contributions on the aesthetics of painting and sculpture.
Synopsis
The series Studien zur deutschen Literatur (Studies in German Literature) presents outstanding analyses of German-speaking literature from the early modern period to the present day. It particularly embraces comparative, cultural and historical-epistemological questions and serves as a tradition-steeped forum for innovative literary research.
All submitted manuscripts undergo a double peer-review process. Please contact the editor Dr. Anja-Simone Michalski ([email protected]) for further information regarding manuscript submission and subsidies.
Synopsis
Der Spataufklarer Fernow (1763-1808) halt an Denkfiguren des Klassizismus fest, fur den Antike und Natur zu jenem erneut normativen Referenzhorizont geworden waren, innerhalb dessen sich der "ganze Mensch" zu definieren begonnen hatte. In dieser Hinsicht steht Fernows Beitrag zur Asthetik in der Nachfolge von Winckelmann und Mengs. Andererseits ist Fernow vom Klassizismus Winckelmanns durch einen epistemologischen Bruch getrennt, der es ihm nicht mehr erlaubt, "Antike" vom Grundsatz der Nachahmung her zu verstehen. Dieser Bruch, der zwischen einem mimetischen und einem produktionsasthetischen Verstandnis von Kunst verlauft, wird anhand von Bedeutungsverschiebungen der kunsttheoretischen Begrifflichkeit nachgezeichnet. Bei Fernow hat sich das historische Denken der Spataufklarung, das zur Relativierung metaphysisch verankerter Wissensbestande angetreten war, zu einem kunsthistorischen Denken transformiert, das im Bewutsein, den Bruch mit der Vergangenheit vollzogen zu haben, einen Stilbegriff erarbeiten mu, der nun als Problem der Darstellung zu definieren hat, was als Reprasentation nicht mehr gedacht werden kann. Die Aufgabe, jene neue Einheit von "Darstellung" zu stiften, wird damit einem Begriff des bildnerischen Umrisses aufgegeben, der von sich aus als Einheit zu setzen hat, was nicht mehr im rhetorischen Verstandnis von compositio aus Teilen zusammenzusetzen ist. Fernow will autonome Kunst vom Eigenwert des signifikativen Materials her bestimmen. Diese sensualistische Aufwertung des Signifikanten trennt ihn denn auch von den Weimarer Kunstfreunden Goethe und Meyer, zu denen er in einem historischen Augenblick stot, als diese die normativen Implikationen ihres Klassizismuskonzepts zu uberdenken beginnen. Die diskursiven Probleme, die sich aus die