Synopses & Reviews
English summary: On October 1st, 1894, the first Protestant train station missionaries took up their work at the Berlin Friedrichstrasse train station and provided guidance for the masses of job-seeking women who immigrated to the German capital. Women not only assisted the urban public at the Berlin train stations because of their welfare-political work, but also because of their commitment to the Association of Station Missions, the Association for the Care of the Female Youth, as well as the umbrella organization of the slowly evolving Protestant German Railway Station Mission. In this way, they succeeded over many decades, in different ways, and with different potential influences, to constitute and maintain public spaces. Astrid Kirchhof shows that a construct lasting well into the 20th Century that divides the society into supposedly clear private and public spheres and assigns women and men to specific roles is not adequate to analyze the social relations between the sexes and the historical reality of women. German text. German description: Am 1. Oktober 1894 nahmen die ersten evangelischen Bahnhofsmissionarinnen am Berliner Bahnhof Friedrichstrasse ihre Arbeit auf und leisteten Orientierungshilfe fur die massenhaft Stellung suchenden Frauen, die in die deutsche Hauptstadt einwanderten. In die stadtische Offentlichkeit traten Frauen jedoch nicht nur durch ihr wohlfahrtspolitisches Wirken an den Berliner Fernbahnhofen, sondern auch durch ihr Engagement im Tragerverein der Bahnhofsmission, dem Verein zur Fursorge fur die weibliche Jugend, als auch im Dachverband der sich langsam entwickelnden Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission.Damit gelang es ihnen, uber viele Jahrzehnte auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichem Einflusspotenzial offentliche Raume - wenn auch begrenzt - zu konstituieren und zu erhalten. Astrid Kirchhof zeigt, dass ein bis weit in das 20. Jahrhundert hinein wirkendes Konstrukt, das die Gesellschaft in eine vermeintlich klar getrennte private und offentliche Sphare trennt und Frauen sowie Manner je einem Bereich zuordnet, wenig tauglich ist, die sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die historische Wirklichkeit von Frauen angemessen zu analysieren.
Synopsis
Am 1. Oktober 1894 nahmen die ersten evangelischen Bahnhofsmissionarinnen am Berliner Bahnhof Friedrichstrasse ihre Arbeit auf und leisteten Orientierungshilfe fur die massenhaft Stellung suchenden Frauen, die in die deutsche Hauptstadt einwanderten. In die stadtische Offentlichkeit traten Frauen jedoch nicht nur durch ihr wohlfahrtspolitisches Wirken an den Berliner Fernbahnhofen, sondern auch durch ihr Engagement im Tragerverein der Bahnhofsmission, dem Verein zur Fursorge fur die weibliche Jugend, als auch im Dachverband der sich langsam entwickelnden Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission. Damit gelang es ihnen, uber viele Jahrzehnte auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichem Einflusspotenzial offentliche Raume - wenn auch begrenzt - zu konstituieren und zu erhalten. Astrid Kirchhof zeigt, dass ein bis weit in das 20. Jahrhundert hinein wirkendes Konstrukt, das die Gesellschaft in eine vermeintlich klar getrennte private und offentliche Sphare trennt und Frauen sowie Manner je einem Bereich zuordnet, wenig tauglich ist, die sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die historische Wirklichkeit von Frauen angemessen zu analysieren.