Synopses & Reviews
Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Goethes Natalie... "Unerreichbar wird immer die Handlungsweise bleiben, welche die Natur dieser schonen Seele vorgeschrieben hat. Ja sie verdient diesen Ehrennamen vor vielen anderen, mehr, wenn ich sagen darf, als unsre edle Tante selbst," so Lothario uber seine Schwester Natalie in Goethes 1795/96 erschienenen Romans Wilhelm Meisters Lehrjahre. Der Begriff der schonen Seele und die damit einhergehenden Vorstellungen des Typus haben eine lange Entwicklungsgeschichte zu verzeichnen. Die Vorstellung von einer inneren Schonheit wurde bereits von Platon, Plotin, Augustinus, der spatmittelalterlichen und spanischen Mystik und der italienischen Renaissance ausgebildet. Diese innere Schonheit eines "reinen, edlen, harmonischen, tugendhaften, aus eigenem Antrieb nach dem Guten strebenden Gemuts" wird als Seelenschonheit bzw. Kalokagathie bezeichnet. Den Hohepunkt seiner Ausbreitung erlangt der Begriff in der 2. Halfte des 18. Jh., wo er in der deutschen Literatur zum Modetypus wird. Dafur ist besonders Goethe verantwortlich, der den Begriff der "schonen Seele" popular machte. ...] Durchschlagende Popularitat erlangte er jedoch mit Goethes "Bekenntnissen einer schonen Seele" im 6. Buch von Wilhelm Meisters Lehrjahre... Der letzte Hohepunkt der Begriffsentwicklung ist in Schillers Definition der schonen Seele zu sehen, die er in der 1793 erscheinenden Abhandlung Uber Anmut und Wurde entwickelt: Er ubertragt die im Kallias-Fragment formulierte Definition von Schonheit als "Freiheit in der Erscheinung" auf den Menschen; die Definition der schonen Seele wird als der asthetische Hohepunkt dieser Abhandlung betrachtet. (dazu 2. Kap.) Nach der Analyse der Figur der Natalie aus Goethes Wilhelm Meister im 3. Kap. Wird im 4. Kap. erortert, inwiefern es Goethe gelungen ist, Natalie auf verschiedenen Ebenen "gema Schillers Intention als Inkarnation des klassischen Ideals