Synopses & Reviews
Synopsis
Excerpt from Charikles, Vol. 3: Bilder Altgriechischer Sitte, zur Genaueren Kenntniss des Griechischen Privatlebens
Es ist einer der auffallendst0n Widerspruche in der Denk weise der Griechen, dass sie als das Volk, welches vor allen anderen den Werth der personlichen Freiheit erkannte, welches uber jede Bedrohung derselben im burgerlichen Leben eifer suchtig wachte und mit Gut und Blut sie gegen jeden An griff von aussen zu vertheidigen bereit war, dass, sage ich, ein solches Volk den gleichen Anspruch des ganzen Geschlechts nicht anerkannte, dass es Millionen anderer Menschen eben dieser Freiheit beraubte oder sie ihnen vorenthielt, sie zur Ware und zum willenlosen Werkzeuge herabwurdigte und den nutzbaren Hausthieren gleichstellte. Man berufe sich, wie man wolle, auf die Allgemeinheit der Sklaverei im Alterthume, die indessen doch eine gewisse Einschrankung erleiden muss; man fuhre an, dass der Grieche den Barbaren als von Natur sich untergeordnet betrachtete, dass er ihn sich gegenuber nicht in gleichem Sinne als Menschen anerkannte: in dieser ungeheuern Anmassung liegt ja eben der Widerspruch, und wenn das griechische Volk auf eine auszeichnende und compa rativ allerdings anzuerkennende Humanitat Anspruch machte, so kann die Sitte eben jener Volker, die es so tief unter sich stellte, ihm nicht zur Entschuldigung dienen. Auch mag es mit dieser das Unrecht beschbnigenden Ansicht kaum ernstlich.
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