Synopses & Reviews
Synopsis
Menschen mit bestimmten Ver nderungen ihrer kognitiven F higkeiten sowie ihres Verhaltens werden oft anhand moderner Untersuchungsverfahren mit Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) diagnostiziert. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch ungekl rt, Heilung bis dato nicht m glich. Im ffentlichen Diskurs ber DAT werden meist auf der Basis von Bev lkerungsstatistiken zuk nftige gesundheitspolitische Bedrohungsszenarien entworfen. Im Rahmen biomedizinischer Forschung werden individuelle (genetische) Risikodiagnosen der Erkrankungswahrscheinlichkeit konstruiert, welche jedoch ohne therapeutisch-pr ventive Konsequenzen bleiben. Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle der medizinischen Wissensproduktion in Bezug auf die Diagnose Alzheimer hinsichtlich der Konstruktion von sozialen Realit ten und ihrer performativen Wirkungen. Als Fokusgruppen fungieren dabei Angeh rige, Patient_innen, rzt_innen und Pflegepersonen. Die Analyse konzentriert sich auf die Fragen, ob und in welcher Weise die Diagnose die Selbst- und Fremdwahrnehmung dieser Personengruppen beeinflusst sowie welche (Be-)Handlungsstrategien im Zusammenhang mit der Erkrankung verhandelt werden. Anhand von sechs Themen veranschaulicht die Autorin, wie jede untersuchte Gruppe der Diagnose unterschiedliche Bedeutungen zuweist und unterschiedliche Handlungsm glichkeiten entworfen werden.