Synopses & Reviews
Synopsis
Stendhals De l'Amour, aber auch die im 19. Jahrhundert weit verbreiteten Gluckseligkeitslehren bringen zu Bewusstsein, dass Liebe verganglich ist und dass zu ihrem Erhalt Imagination und Sorgfalt investiert werden mussen. Die auch in Deutschland seit dem Vormarz in die Diskussion geratene Ehe kann vor der "Stagnation in der Prosa des Alltaglichen," wie Ferdinand Gregorovius schreibt, nur bewahrt werden durch "den dauernden Reiz geheimnisvoller Magie." Ein solches - so die These dieser Arbeit - den Verklarungstechniken des poetischen Realismus verwandtes Verfahren der Spannungserhaltung und -ubertragung realisiert sich im Brief.
Das Anwachsen der Briefe zu regelrechten Erzahlwerken unddas eklektische Aufgreifen empfindsamer undromantischer, aber auch naturwissenschaftlicher Muster sind in den hier dargestellten Briefwechseln darauf gerichtet, der Liebe Dauer zu geben.
Wenn der Kulturkritiker Max Nordau 1885 hohnisch von einer modernen "Literaturliebe" spricht, die den ursprunglichen Trieb "verkunstelt" habe, dann trifft er damit letzten Endes sehr genau, was hier passiert: Die Entdeckung der Literatur als Praxis einer diskursivierten Liebe, die sich in jedem Augenblick aufs Neue erzahlen muss.
Synopsis
In den hier dargestellten Liebesbriefwechseln zwischen Otto von Bismarck, Adalbert Stifter, Leopold von Sacher-Masoch, Ernst Haeckel und ihren Frauen und Geliebten wird der Verg nglichkeit der Liebe mit einer Ausweitung des Briefverkehrs begegnet: Realismus - weit mehr als nur ein Literatur- und Kunstprogramm - wird zum lebens- und liebeshygienischen Projekt, dem sich diese Paare im 19. Jahrhundert verschreiben, um den Impuls der Liebe am Leben zu halten.
Synopsis
The series QUELLEN UND FORSCHUNGEN ZUR LITERATUR- UND KULTURGESCHICHTE (Sources and Research in the History of Literature and Culture), with a rich tradition stretching back to 1874, is an established feature among the renowned publications for German Literary Studies. Edited by Mark-Georg Dehrmann and Christiane Witth ft, the series presents examples of high-quality scholarship examining literary texts in conjunction with historical cultural phenomena, particularly with the other arts. There is an explicit demand for literary studies with a transdisciplinary approach. German literature from the Middle Ages to the present day forms the main focus of the series.
As the historical cultural thrust of the series includes aspects of intercultural experience and national perceptions of the other, Quellen und Forschungen is also open to occasional comparative studies. The publications of the series include monographs, doctoral and professorial theses. Works presented for acceptance in the series are required to display scholarly relevance and excellence in method and presentation.