Synopses & Reviews
Synopsis
Excerpt from Die Forschungen zur Griechischen Geschichte 1888-1889
Unsere Kenntnis des Altertums ruht allerdings in erster Linie auf den l ngst bekannten und seit der Renaissance studierten antiken Schriftstellern. Sie haben jedoch alle, m gen sie Dichter oder Prosaiker sein, k nstlerische Leistungen hinterlassen, keiner von ihnen hat die Darstellung des realen Lebens schlechtweg oder die Schilderung wirklicher Menschen beabsichtigt; dies h tte ihnen als ein Verstoss gegen die Gesetze der Kunst erschienen. Auch den Geschichtschreibern ist es nicht in erster Linie um die Feststellung der nackten Wahrheit, sondern um eine bestimmte Wirkung ihrer Werke auf die Leser zu thun. So haben sie uns im besten Falle zu Typen gesteigerte Bilder von Individuen, h ufig blosse Beispiele zur moralischen Erbauung oder Abschreckung, zumeist aber rheto rische bertreibungen, mitunter Zerrbilder der Wirklichkeit geliefert. Die Ausnahmen, gering an Zahl, best tigen hier wie sonst die Regel.
Unter dem Eindruck solcher Berichte, die so gut wie keiner Kontrolle aus anderen Erkenntnisquellen unterzogen wurden, konnte nur ein g nstigsten Falles konventionelles Bild des griechischen Altertums entstehen, ja die Gefahr aus ihnen ein geradezu irriges Bild der griechischen Vergangenheit zu entnehmen, war sehr gross. Das Griechenvolk, seine grossen Politiker und Feldherren und ihre Thaten mussten der neuen Zeit, solange sie diesen Berichterstattern vornehmlich folgte, ebenso in dem Lichte k nstlerischer Verall gemeinerung. Hieratisch stilisiert, und ins bermenschliche gesteigert erscheinen. Wie sie schon den R mern erschienen waren. Diese Anschauung hat bis heute nachgewirkt und ist vielfach noch nicht ganz berwunden, ja sie zieht aus der gerechten Bewunderung vor den Meisterwerken griechischer Dichtung, Philosophie und Kunst immer wieder neue Nahrung.
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