Synopses & Reviews
Synopsis
Bei der Durchsicht der bisher vorliegenden umfangreichen Sammlungen von Massenspektren organischer Substanzen fallt auf, da es sich durchweg um Spektren pos i t i ver Ionen handelt und da keine Spektren ne g at i ver Ionen existieren. Betrachtet man die Zusammenhange naher, so erkennt man, da die Ursache hierfur in erster Linie in der um einige Zehnerpo- tenzen geringeren Bildungswahrscheinlichkeit der negativen Ionen zu suchen ist. Die bekannten, relativ einfachen Verfahren zur Erzeugung positiver Ionen und die Stabilitat der gebildeten Ionen sind weitere Faktoren, die dazu gefuhrt haben, da praktisch nur positive Ionen zur massenspektrosko- pisehen Analyse verwendet wurden. Trotzdem erschien es aussichtsvoll, auch Massenspektren negativer Ionen, besonders fur die Untersuchung or- ganischer Substanzen, heranzuziehen. Die unterschiedlichen Ionisierungs- mechanismen bei positiven und negativen Ionen lieen Unterschiede in den Massenspektren und damit zusatzliche Informationen uber das Molekul und seinen Aufbau erwarten. Auf Grund der Tatsache, da die Auftrittspoten- tiale der negativen Ionen bei sehr niedrigen Werten liegen, war auerdem anzunehmen, da eine entsprechend geringe Energiezufuhr beim Ionisie- rungsvorgang zufragmentarmeren Spektren fuhrt. Solche Spektren sind be- sonders bei Substanzen mit sehr schwachen Molekulpeaks und bei Substanz- gemischen von Vorteil. Zur Erzielung aussagekraftiger Massenspektren negativer Ionen fehlten je- doch zunachst die physikalisch-technischen Voraussetzungen.