Synopses & Reviews
Bachelor Thesis aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Int. Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, einseitig bedruckt, Note: summa cum laude, Universit t Bern (Islamwissenschaftliches Institut), 27 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die vorliegende Arbeit sich ausschliesslich mit dem politischen System des Libanons befasst, betrifft die ihr zu Grunde liegende Problematik bei weitem nicht nur den Libanon. Es handelt sich vielmehr um ein globales Ph nomen: Die Verbindung und Balance von staatlicher Einheit mit gesellschaftlicher Diversit t beziehungsweise Pluralit t1 zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Diese Problematik ergibt sich aus der Anwendung oder Imposition des Konzeptes Staat auf plurale Gesellschaften. Manifestiert sich diese staatliche Einheit in politischen Institutionen und Prozessen, welche Einheit ber Diversit t stellen und die reale Pluralit t der Gesellschaft ignorieren beziehungsweise unterdr cken, kann es zum Konflikt kommen. Die Tatsache, dass unterschiedliche Bev lkerungsgruppen dasselbe Gebiet teilen, muss jedoch nicht notwendigerweise zu einem Konflikt f hren (Arefaine 2005: 14). Im Falle der Schweiz, um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen, konnten viele Konfliktlinien, von Sprache ber Konfessionen bis hin zu Stadt-Land- beziehungsweise Zentrum-Peripherie-Konflikten akkomodiert werden, wenn auch nicht immer ohne Auseinandersetzungen. Im Staatsgebiet des Libanon lebt ebenfalls eine sehr plurale Gesellschaft: 18 Religionsgemeinschaften leben zusammen auf einem Gebiet von rund 10'000 km2 (Perthes 1994: 7). Und auch der Libanon wurde zum Schauplatz von B rgerkriegen. Wiederum liegen jedoch, so kann die Hypothese auf die Situation des Libanon bertragen werden, die Ursachen f r die Konfliktsituation nicht in der Pluralit t der libanesischen Gesellschaft selbst, sondern in der teilweisen Absenz von Akkomodationsmechanismen f r diese Pluralit t. Diese Absenz von Akkomodationsmechanismen f
Synopsis
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: summa cum laude, Universit t Bern (Islamwissenschaftliches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die vorliegende Arbeit sich ausschliesslich mit dem politischen System des Libanons befasst, betrifft die ihr zu Grunde liegende Problematik bei weitem nicht nur den Libanon. Es handelt sich vielmehr um ein globales Ph nomen: Die Verbindung und Balance von staatlicher Einheit mit gesellschaftlicher Diversit t beziehungsweise Pluralit t1 zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Diese Problematik ergibt sich aus der Anwendung oder Imposition des Konzeptes "Staat" auf plurale Gesellschaften. Manifestiert sich diese staatliche Einheit in politischen Institutionen und Prozessen, welche Einheit ber Diversit t stellen und die reale Pluralit t der Gesellschaft ignorieren beziehungsweise unterdr cken, kann es zum Konflikt kommen. Die Tatsache, dass unterschiedliche Bev lkerungsgruppen dasselbe Gebiet teilen, muss jedoch nicht notwendigerweise zu einem Konflikt f hren (Arefaine 2005: 14). Im Falle der Schweiz, um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen, konnten viele Konfliktlinien, von Sprache ber Konfessionen bis hin zu Stadt-Land- beziehungsweise Zentrum-Peripherie-Konflikten akkomodiert werden, wenn auch nicht immer ohne Auseinandersetzungen. Im Staatsgebiet des Libanon lebt ebenfalls eine sehr plurale Gesellschaft: 18 Religionsgemeinschaften leben zusammen auf einem Gebiet von rund 10'000 km2 (Perthes 1994: 7). Und auch der Libanon wurde zum Schauplatz von B rgerkriegen. Wiederum liegen jedoch, so kann die Hypothese auf die Situation des Libanon bertragen werden, die Ursachen f r die Konfliktsituation nicht in der Pluralit t der libanesischen Gesellschaft selbst, sondern in der teilweisen Absenz von Akkomodationsmechanismen f r diese Pluralit t. Diese Absenz von Akkomodationsmechanismen f hrt zu einer Dysfunktionalit t des Politiksystems. A