Synopses & Reviews
Synopsis
Excerpt from Herders Philosophie: Ausgew hlte Denkm ler aus der Werdezeit der Neuen Deutschen Bildung
Je reicher ein Geist erscheint, desto schwerer wird es ihm, Klarheit und Einheitlichkeit zu erringen oder zu wahren. Herder hat sie weder als Mitgift der Natur empfangen, noch hat er Gelegenheit gefunden, durch innere Arbeit diesen Mangel zu berwinden. Darum sind Zer rissenheit, Gedanken8pr nge, Wider3pruche' unwillk rliche Br cken der blo en Empfindung ber g hnende Abgr nde des Denkens hinweg geradezu Kennzeichen seiner Schriften; erst sp t in der Zeit der engsten Freundschaft mit Goethe, hat er wenigstens versucht, das zu bessern; v llig gegl ckt ist es ihm nie. Wir werden das f r seine Stimmung und fiir die Lebensdauer seiner Werke beklagen; aber wenn wir gerecht sein wollen, werden wir anerkennen m ssen, da es eine nat rliche Begleitersoheinung seiner gewaltigen Gr e ist. Vor allem der Vergleich mit Lessing, Goethe und Kant schadet dem Andenken Herders. Aber Goethe stand auf seinen Schultern, hatte es also leichter, nach dem hohen Ziel formaler Reife zu greifen. Kant war einseitiger, innerlich weniger reich so konnte er alle Kraft auf die geniale Durchbildung der einen Seite wenden. F r Lessing gilt bis zu einem gewissen Grad dasselbe; zudem hat er mit klarem Bewu tsein umfassende Werke vermieden. Sollte jemand w nschen, da Herder in der Erkenntnis seiner Schw che seine gr ten Pl ne als solche mit ins Grab genommen h tte?
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