Synopses & Reviews
Synopsis
Tischr cken und Geisterbeschw rungen, spiritistische S ancen und Versuchsreihen mit Personen, die sich als Medium verstanden, hatten um 1900 in den Salons der Spiritisten wie in den Laboratorien der parapsychologischen Forschung Hochkonjunktur. Gegen g ngige Ansichten, die dieses Ph nomen allein als Widerpart und gegenl ufiges Kontrastprogramm zur Moderne beschreiben, zeigt diese Studie, da der Okkultismus in seinen Auspr gungen als Spiritismus, Mediumismus und Parapsychologie zugleich in Affinit t zur Moderne stand. Er ist also auf der einen Seite als regressiv, auf der anderen aber - so die These - als durchaus modernewirksam zu beurteilen. Die Arbeit unterzieht diese andere, von der traditionellen Geschichtsschreibung vernachl ssigte Seite der Moderne einer geistes- und kulturhistorischen sowie einer wissenschafts- und literaturgeschichtlichen Rekonstruktion. Dargestellt werden die kulturelle Praxis von Okkultismus und Spiritismus sowie die damit verbundenen theoretischen Konzepte und Kontroversen, um in einem zweiten Schritt die - u erst zahlreichen und oft berraschenden - Querverbindungen zwischen Okkultismus und Literatur offenzulegen. Analysen zentraler Texte von Johannes Schlaf, Thomas Mann, Alfred D blin und Rainer Maria Rilke, die den Kern der Studie bilden, gehen schlie lich der Frage nach, inwieweit Okkultismus und Spiritismus Impulse f r die Herausbildung einer modernen sthetik und Poetik geben konnten.