Synopses & Reviews
Obwohl Bildung, Schulen und Universitäten im Rahmen gesellschaftlicher Arbeitsteilung eigene Ziele und Aufgaben haben, werden sie zunehmend betriebswirtschaftlichen Funktionen und Methoden unterworfen, um auf Märkten und in Konkurrenzen profitabel zu sein. Zu kritisieren ist diese einseitige Ausrichtung, weil sie das Leben allgemein, Kultur im Besonderen, verarmen lässt.
Review
"Für all jene Personen, die von den Reformen an den Hochschulen betroffen sind, ist das Lesen dieses Buches empfehlenswert, wenn sie daran interessiert sind, kritisch und informiert zu beobachten und zu diskutieren, zu reflektieren und gegebenenfalls zu reagieren." Pädagogische Rundschau, 6-2009 "Das Buch ist ein Muss für jede Person, die in der Hochschulpolitik nicht orientierungslos mitmischen will." ZfSÖ - Zeitschrift für Sozialökonomie, 162/163-2009 "Ein bemerkenswerter Sammelband - bereits aufgrund seiner Autoren [...]. [...] eine kluge Kommentierung der derzeitigen Situation - absolut lesenswert!" Forschung und Lehre - Zeitschrift des Deutschen Hochschulverbandes, 6-2009 "Eindringlicher als in diesem Sammelband könnte die Notwendigkeit zu "politischen[n] Diskussionen um Funktion, Aufgabe und Sinn der Hochschulen in Europa" [...] kaum vor Augen geführt werden." vpod-bildungspolitik (Verband des Personals öffentlicher Dienste), 159-2009
Synopsis
Zu Beginn des Wintersemesters 2008/2009 verzeichnet die Hochschulrektor- konferenz in Deutschland 80 staatlich anerkannte Hochschulen in privater T- gerschaft, von denen immerhin neun Universitaten das Promotionsrecht zuer- 1 kannt wurde. Obwohl an diesen Universitaten und Fachhochschulen nur etwa 2 drei Prozent aller Studierenden eingeschrieben sind, ist ihre Leitungsform, ihre Unternehmensfuhrung, stilbildend auch fur die staatlichen Hochschulen. Statt Verwaltung als Behorden ist ihr Management als Unternehmen das Ideal und neue Paradigma: Im Wettbewerb untereinander sollen und wollen sie Alleinst- lungsmerkmale entwickeln, aus wissenschaftlichem Reputationskapital wirk- ches Geldkapital durch neue Formen der Hochschulfinanzierung generieren, einen Bildungsmarkt aufbauen und an und auf ihm bestehen. Das betriebswirtschaftliche Leitbild tritt auf den Plan in einer Zeit, in der notwendige hochschulpolitische und -didaktische Reformen erneut anstehen. Die Bologna-Erklarung (1999) soll einen gemeinsamen europaischen Ho- schulraum schaffen, der die Mobilitat fur Studierende und Graduierte erleichtert, der Nachfrage des Arbeitsmarkts nach hoch qualifizierten Kraften entspricht und in der weltweiten Konkurrenz um Studierende und Ressourcen besteht. Uberdies versuchen die Reformen an den Hochschulen eine Antwort zu geben auf die Krise der uberkommenen Hochschulorganisation, die - so der Vorwurf - zunehmend weniger vermochte, die erforderlichen Leistungen fur im globalen Wettbewerb stehende Volkswirtschaften zu erbringen.
About the Author
Prof. Dr. Paul Kellermann lehrt Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Universität Klagenfurt. Dr. Manfred Boni ist derzeit an der Universitätsbibliothek Wuppertal tätig. Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen ist Privatdozentin am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin.
Table of Contents
Mit Beiträgen von Konrad Paul Liessmann, Reinhard Blomert, Elisabeth Meyer-Renschhausen, Paul Kellermann, Thomas Loer, Sascha Liebermann, Burkhard Sievers, Manfred Boni, Andrea Tönjes, Manfred Prisching, Hartwig Brandl, Daniel Gunzer, Max Preglau, Sabine Berghahn, Hans-Georg Müller, Uwe Fricke