Synopses & Reviews
Die Veröffentlichungen zur PISA-Studie haben erhebliche Leistungsdefizite bei Schülerinnen und Schülern in den Basiskompetenzen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften aufgedeckt und damit eine empirische Grundlage für die Diskussion möglicher Veränderungen im Bildungssystem gelegt. Gleichwohl ergeben sich aus den Ergebnissen von PISA keine unmittelbaren Hinweise auf Innovations- und Optimierungsprozesse. Die Zeitschrift für Erziehungswissenschaft hat daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Schnittbereich Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie eingeladen, sowohl erforderliche Entwicklungen in der Erziehungswissenschaft als auch gemeinsame Forschungsperspektiven und Forschungsvorhaben im Anschluss an PISA in diesem Buch zu diskutieren. Das vorliegende Beiheft der Zeitschrift für Erziehungswissenschaf enthält die Beiträge dieses ersten ZfE-Formus zur PISA-Folgen-Forschung.
Review
"Insgesamt bietet der Band einen aktuellen und interessanten Überblick über den Stand der Forschung in Feldern der Erziehungswissenschaft und der pädagogischen Psychologie, denen in Zusammenhang mit der Debatte um eine Veränderung schulischen Unterrichts mit dem Ziel verbesserter Lernleistungen von Schülerinnen und Schülern zentrale Bedeutung zukommt." ZBV - Zeitschrift für Bildungsverantwortung, 02/2004
Synopsis
Ich danke Dr. Ursula Kessels (FU Berlin) und zwei anonymen Gutachterlinne/n rur ihre hilfreichen Kommentare zu einer fruheren Version dieses Manuskripts. 2 Zu dieser Einschatzung hat moglicherweise auch die Tatsache beigetragen, dass zur gleichen Zeit in den Industrienationen durchgeruhrte Studien betreffend die hausliche Erziehung kaum mehr eine un terschiedliche Behandlung von Madchen und Jungen durch ihre Eltern nachweisen konnten. So hat ten MACCOBY und JACKLIN (1974) runfzehn Jahre zuvor als Ergebnis ihrer Synthese verschiedener Studien zu elterlichen Erziehungspraktiken noch Unterschiede dahingehend konstatiert, dass Jungen mehr physisch stimuliert, haufiger zu physischen Aktivitaten angeregt, haufiger bestraft und haufiger gelobt werden als Madchen. Auch HUSTON (1983) belegte zu Beginn der achtziger Jahre noch einen Trend, nach dem Jungen mehr zu motorischen Aktivitaten ermuntert und weniger von ihren Eltern uberwacht werden, Madchen eher rur abhangiges und affektives Verhalten sowie Emotionsausdruck verstarkt werden und in Leistungssituationen schneller Hilfe von ihren Eltern erfahren. Demgegen uber fanden LYTTON und ROMNEY (1991) in ihrer zu Beginn der neunziger Jahre vorgelegten umfas senden Metaanalyse keine bedeutsamen Effektgrossen mehr, die auf eine differenzielle Behandlung von Tochtern und Sohnen durch ihre Eltern verweisen wurden, und zwar weder bezuglich Strenge und disziplinierendem Verhalten, noch bzgl. Warme oder Ermutigung unselbstandigen, abhangigen Verhaltens, noch bzgl. der Ermutigung zu Leistungsverhalten. Nur in einem der zahlreichen unter suchten Bereiche fanden L YTTON und ROMNEY stabile Unterschiede: Eltern ermuntern ihre Kinder besonders zu geschlechtsrollenkonsistenten Aktivitaten (sex-typed play and activities)."
Synopsis
Die in diesem Beiheft versammelten Beiträge diskutieren erforderliche Entwicklungen in der Erziehungswissenschaft sowie Forschungsperspektiven, die sich im Anschluss an die Veröffentlichungen zur PISA-Studie ergeben.
About the Author
Prof. Dr. Jürgen Baumert, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin. Prof. Dr. Dieter Lenzen, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung und Präsident der FU Berlin.
Table of Contents
Mit Beiträgen von Hans-Günter Rossbach, Elsbeth Stern, Kornelia Möller, Elke Wild, Christian Lüders, Bettina Hannover, Ingrid Gogolin, Fritz C. Staub, Jürgen Baumert, Werner Blum, Michael Neubrand, Hans-Peter Langfeldt, Tanja Nieder, Cornellia Gräsel, Ilka Parchmann, Olaf Köller, Jutta Allmendinger, Hans Dietrich