Synopses & Reviews
Synopsis
Nirgendwo sonst gab es eine derartige Konkurrenz zwischen katholischer und orthodoxer Kirche wie im ehemaligen Jugoslawien. Die Serbische Orthodoxe Kirche und die katholische Kirche bei den Kroaten verstanden sich als Mutter ihrer Volker und als standige bedrohte Vorposten der eigenen Tradition. Im Sozialismus wurden die Glaubensgemeinschaften marginalisiert, so dass die Problematik zeitweilig von der Bildflache, aber nicht aus der Welt verschwand. Klaus Buchenau hat hinter die Kulissen der jugoslawischen Religionspolitik wie auch der kirchlichen Selbstdarstellung geschaut und ist dabei auf interessante Dinge gestossen: auf eine erstaunliche Bandbreite kirchenpolitischer Ansichten innerhalb der kommunistischen Partei, auf regional sehr unterschiedliche Konfliktlinien und auf Streit nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Kirchen. Gleichzeitig entsteht ein Gesamtbild. Es erzahlt von einer katholischen Kirche, die organisatorisch der orthodoxen stets voraus war; von religionspolitischen Dilemmata, die ihren Ursprung in der nationalen und religiosen Heterogenitat hatten und fur die selbst wohlmeinende Religionspolitiker keine Losung fanden; von liberalen Theologen, die in TitoJugoslawien wirken konnten, aber nie eine wirkliche Chance bekamen; und von historischen Traumata, die nirgendwo so sicher aufbewahrt wurden wie in den Kirchen.1. Einleitung2. Forschungsbericht3. Theoretischer Ansatz und Methoden4. Historische Einfuhrung5. Grundlagen des Kirche-Staat-Verhaltnisses im sozialistischen Jugoslawien6. Institutioneller Vergleich7. Ideologische Entwicklung8. Kirche und Staatszerfall. Die 80-er Jahre9. Fazit10. Quellen- und Literaturverzeichnis11. Anhang