Synopses & Reviews
Synopsis
Zeugnisse der Selbstwahrnehmung erweisen sich als zentrale Quellen der Geschichte. Selbstzeugnisse sind Aufzeichnungen, die individuelle und auf das Selbst bezogene Beobachtungen und Erfahrungen zusammenh ngend zum Ausdruck bringen. In gr erer Zahl gibt es sie seit dem 16. Jahrhundert. Sie sind keineswegs nur in den gebildeten Oberschichten entstanden. Zu den Selbstzeugnissen geh ren auch das n chterne Schreibebuch eines Sch fers ber volksmedizinische Hilfsmittel gegen Krankheiten von Mensch und Tier, Erlebnis- und Erfahrungsberichte von Bauern, Handwerkern oder Soldaten, z. B. im Drei igj hrigen Krieg. Besonderes Interesse in der internationalen Forschung wie beim interessierten Publikum findet die populare Autobiographik, also die Selbstzeugnisse aus Unter- und Mittelschichten. Die Existenz dieser Texte war bisher kaum bekannt. Gerade sie aber erweisen sich als unverzichtbar f r alle Versuche, soziale Praxis, Erfahrungszusammenh nge und Lebenswelten zu rekonstruieren. Selbstzeugnisse er ffnen neue Zug nge, um die historischen Akteure als empfindende und wahrnehmende, leidende und handelnde Personen zu zeigen. Die Reihe Selbstzeugnisse der Neuzeit versteht sich als Beitrag zur Neuorientierung historischer Forschung und zugleich als Angebot an die historisch interessierte ffentlichkeit.