Synopses & Reviews
Synopsis
Gustav Nebe (1835-1919), "Spross eines alten Theologengeschlechtes," war von 1883 bis 1905 Generalsuperintendent der preuischen Kirchenprovinz Westfalen mit Sitz in Munster. Als solcher war er Reprasentant einer vom Staat und seiner Macht abhangigen Kirche, die in Westfalen zwar presbyterial-synodal geordnet war, aber an ihrer Spitze nicht einen von der Synode gewahlten Prases hatte, sondern einen vom Konig ernannten Generalsuperintendenten. Dem oblag, als geistlichem Oberhirten sozusagen, die Begleitung und Betreuung der Pastoren und Gemeinden der Kirchenprovinz und damit eine Aufgabe, fur die er genugend eigene "Bewegungsfreiheit" hatte. Aber der Provinzialsynode gegenuber war er der "konigliche Kommissar," der die Interessen des landesherrlichen Kirchenregiments vertreten musste. Ins Konsistorium der Provinzialkirche war er durch seine Mitgliedschaft eingebunden, nicht zuletzt als dessen Vizeprasident. Im Ruckblick auf das Leben und Wirken von Gustav Nebe heit es in einem Nachruf des Konsistoriums: "Mit unermudlicher Arbeitskraft und Hingebung hat er an dem Werke gestanden, das sein Herr ihm befohlen hatte, seine Umsicht und die Klarheit seines Urteils erfullte die, die in seine Tatigkeit Einblick hatten, mit stiller Bewunderung. Viel Gutes und Bleibendes hat er in unserer Provinz geschaffen. Seine unerschopfliche Freundlichkeit und sein Wohlwollen haben sich denen, die mit ihm in Verkehr traten, tief in die Erinnerung gepragt."