Synopses & Reviews
Die Polizei soll als Organ der deutschen Mehrheitsgesellschaft kulturelle Selbstverständlichkeiten sichern. Gleichzeitig sind die Lebensweisen von ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen Ausdruck einer kulturellen Differenz, die nicht selten Be- und Entfremdung oder gar Angst hervorruft und diese Menschen im Laufe ihres Lebens zu Fremden und Außenseitern werden lässt. Dadurch tritt die Polizei als Repräsentantin einer Ordnungsmacht auf, die von Gruppen am Rande der Gesellschaft häufig als ausgrenzend oder gar diskriminierend erfahren wird. Die daraus resultierenden Konflikte im operativen Alltag von Polizeibeamten - u. a. mit Asylbewerbern, türkischen Eckstehern, Drogensüchtigen, Prostituierten und Obdachlosen - sind Gegenstand dieses anschaulichen und gesellschaftspolitisch wie sozialwissenschaftlich hoch aktuellen Buches.
Review
"Der gut strukturierte Aufbau, veranschaulicht durch graphische Darstellungen sowie Auszüge aus Interviews und Praxisdokumentation, macht den Inhalt des Buches gut lesbar und verständlich und ist daher allen Interessierten zu empfehlen." .SIAK-JOURNAL - Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis, 2-2009 "Das Werk, dessen Lektüre jedem dringend empfohlen wird, ist gesellschaftspolitisch und sozialwissenschaftlich hoch aktuell. Es nimmt nicht nut ein weitgehend unbearbeitetes Feld der empirischen Polizeiforschung unter die Lupe, sondern erkundet in gekonnter Weise Formen, Ursachen und Merkmale der Beziehungen zwischen Polizei und sozialen Minderheiten. Alltagskonflikte zwischen den Polizeibeamten und ihrem polizeilichen Gegenüber [...] werden hervorragend analysiert und auf der Grundlage der wissenschaftlichen Befunde Fortbildungsprogramme und Strategien entwickelt, um das Miteinander von Polizeibeamten und ethnischen Minderheiten sowie sozialen Randgruppen zu erleichtern und Konfliktpotenziale abzubauen." ZAR - Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, 08/2008
Synopsis
Der Titel des Buches stammt nicht von Horst Schimanski, dem Tatort-Kri- nalkommissar in Diensten der Duisburger Polizei, sondern von einem wirklichen Polizisten aus der Duisburger Szene. Der Titel konnte allerdings den Leser zu der Vermutung verfuhren, dass hier die Ruckkehr der britischen Rockband The Police gefeiert werden soll, der trotz simpel anmutender Kompositionen immer wieder hochgradige Musikalitat nachgesagt wird. Der Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Studie legt sogar einen Vergleich mit der Rockband nahe: Nicht auf die Buhne und ihr setting kommt es an, sondern auf die Musik. Sie allein zahlt. Nicht zuletzt lasst sich daraus eine wichtige Empfehlung fur die Polizei im Umgang mit ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen ableiten, wie wir an verschiedenen Stellen zeigen werden: bei der Herausbildung der jeweiligen cop culture ebenso wie bei den einzelnen Gruppen, die mit der Polizei in Beruhrung kommen. Dass die Polizei die Aufgabe hat, die Burger vor Schaden zu schutzen und ungesetzliche Handlungen zu verhindern, ist selbstverstandlich. Nicht so selb- verstandlich ist es, die Aufgabe der Polizei darin zu sehen, als Organ der Me- heitsgesellschaft kulturelle Selbstverstandlichkeiten uber den Weg der Gesetze und die Methoden der sozialen Kontrolle zu sichern. In jedem Fall hat die Polizei mit den Lebensweisen von ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen zu tun, die Ausdruck kultureller Differenz sind und zuweilen Be- und Entfr- dung oder gar Angst bei den Einheimischen bzw. Normalburgern hervorrufen. Das lasst Auslander und Aussenseiter nicht selten zu Fremden werden und ofter mit der Polizei in Kontakt kommen."
About the Author
Dr. Thomas Schweer ist Leiter der Projektgruppe "Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle" am Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. in Duisburg. Prof. Dr. Hermann Strasser, Ph.D., forscht zu Fragen des sozialen Kapitals, sozialen Wandels und abweichenden Verhaltens am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen. Dr. Steffen Zdun arbeitet am Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.
Table of Contents
Einblick: Cop Culture und Polizeikultur - Die jungen Russlanddeutschen - Die Asylbewerber - Die Prostituierten - Die türkischen Ecksteher - Die Obdachlosen - Die Drogensüchtigen - Ausblick: Auf dem Weg in die Präventionsgesellschaft?