Synopses & Reviews
The German Macer, translated into Thuringian dialect in the first half of the thirteenth century, is the earliest extensive herbal in German. It treats 97 herbs in an equal number of chapters. This central work of German medical literature is critically edited here for the first time. The introduction gives a short history of the herbal genre, surveys the complicated history of the text and its transmission, and analyzes the texts that accompany it in manuscripts, thereby providing a brief literary history of early German medical literature. Latin source texts are printed in an appendix.
Synopsis
Der deutsche Macer ist das alteste umfangreichere Krauterbuch in deutscher Sprache. Es durfte im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts im thuringischen Sprachraum entstanden sein. Bis ins 16. Jahrhundert wurde der Text, entweder vollstandig oder in Teilen, in uber 130 Uberlieferungszeugen tradiert; er ist damit das am weitesten verbreitete deutschsprachige Krauterbuch des Mittelalters. Es wurde von einem anonymen Verfasser nach verschiedenen lateinischen Vorlagen bearbeitet. Als Hauptquelle gilt De viribus herbarum, ein Lehrgedicht, das in der 1. Halfte des 11. Jahrhunderts Odo von Meung (auch Macer Floridus genannt) im Umkreis der Domschule von Orelans schrieb. Der deutsche Macer behandelt in 97 Kapiteln ebenso viele Heilpflanzen. Wie in allen mittelalterlichen Krauterbuchern werden die Pflanzen nahezu ausschlielich unter dem Gesichtspunkt ihrer medizinischen Verwertbarkeit vorgestellt, ihre Anwendung bei der Behandlung von Krankheiten steht eindeutig im Vordergrund. Das Werk, das zu den zentralen Texten der mittelalterlichen deutschen Medizinliteratur zahlt, wird hier erstmals kritisch herausgegeben. Erlauterungen zum Text sowie ein Worterbuch sollen helfen, den Text auch fur nichtgermanistische Interessenten zu erschlieen. Der Untersuchungsteil beginnt mit einem kurzen Abri der Gattungsgeschichte der Krauterbucher, wobei im Anschlu daran die dem deutschen Macer vorangehenden mittelalterlichen Krauterbucher einzeln vorgestellt werden. Im Mittelpunkt der Studien steht die Darstellung der umfangreichen Text- und Uberlieferungsgeschichte sowie vor allem die Analyse der Mituberlieferung in den Uberlieferungszeugen, die als eine kleine Literaturgeschichte der medizinischen Fachliteratur gelesen werden kann. Im Anhang werden die lateinischen Quellen