Synopses & Reviews
Synopsis
Nach gngiger Ansicht endet das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation und mit ihm das Reichskammergericht am 6. August 1806, als Franz II. seine Wrde als Reichsoberhaupt und die damit verbundene Kaiserkrone niederlegte. Aus der Sicht der im Kameralkollegium vereinigten Richter des Reichskammergerichts allerdings bedeutete diese einseitige, ohne Mitwirkung des Reichstages gefllte Entscheidung noch keineswegs das Ende des Gerichts. Auch als sich Kammerrichter, Prsidenten und Assessoren nach langen Debatten mit der Tatsache abgefunden hatten, dass das Reich nicht mehr existiere und die Rechtssprechungskompetenz des in Wetzlar angesiedelten Gerichts beendet sei, war das Kameralkollegium noch lange nicht aufgelst: Es berlebte vielmehr so lange, bis 1817 die Pensionsansprche der Kameralen durch die Deutsche Bundesversammlung anerkannt wurden. Eric-Oliver Mader zeichnet das Bild einer vom Geschehen zutiefst verunsicherten Gruppe, die der fundamentalen Zsur von 1806 mit zukunftsweisenden staatstheoretischen Konzepten begegnete und legt erstmals eine umfassende Geschichte der Abwicklung des Reichskammergerichts vor. Die als Pensionre in Wetzlar verbliebenen vormaligen Reichsrichter werden ebenso thematisiert wie jene, die im Dienst deutscher Souverne hochrangige Nachkarrieren durchliefen. Am Beispiel Bayerns zeigt sich, dass die Sozialisation im Reich und am Reichskammergericht fr die Durchsetzung von Reformen eine bedeutende und bislang unterschtzte Rolle spielen konnte. Allerdings gab es auch entgegengesetzte Entwicklungen, die in sich einer beharrenden oder sogar reaktionren Haltung uern konnte.
Synopsis
The book series of the Institut f r Europ ische Kulturgeschichte (Institute of European Cultural History) in Augsburg collects contributions to the cultural history of European premodernity, its ancient and medieval prerequisites, and its consequences and continuities reaching into modernity. In addition to topics such as information, knowledge, media and communication, and historical network research, it covers questions of European cultures of remembrance and collective identities.