Synopses & Reviews
Bewerbungsgespräche stellen eine Schlüsselsituation dar, in der kommunikative Kompetenzen über den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen entscheiden. In diesem Kontext konzipiert die Gesprächsforschung kulturelle Diversität generell als Gefährdung der Kommunikation und damit des wechselseitigen Verstehens.
Ilona Pache argumentiert demgegenüber, dass ‚professionelle' Gesprächsteilnehmer sich an institutionellen Einstellungskriterien orientieren und ein ‚passendes' Selbst präsentieren können. Dafür werden kommunikative Praktiken in Bewerbungsgesprächen aus dem personalpolitischen Umfeld von Managing Diversity rekonstruiert, die die vermeintliche ‚Behinderung' kreativ zu bearbeiten vermögen. Die Autorin verbindet die Analyse kommunikativer Gattungen mit der interaktionalen Stilanalyse und zeigt, dass die genaue linguistische Analyse der sprachlichen Form kommunikativer Aktivitäten in Gattungen einen analytischen Mehrwert erbringt, indem sie auch die subtilsten Bedeutungsschichten verbaler Interaktion systematisch analysierbar macht, statt sie - wie vielfach praktiziert - nur intuitiv interpretierend zuzuschreiben.
Synopsis
Die Gesprächsforschung konzipiert kulturelle Diversität in der Regel als Gefährdung der Kommunikation und damit des wechselseitigen Verstehens. Ilona Pache zeigt, dass ‚professionelle' Gesprächsteilnehmer sich an institutionellen Einstellungskriterien orientieren und ein ‚passendes' Selbst präsentieren können.
About the Author
Dr. Ilona Pache promovierte am Lehrstuhl für Kommunikationstheorie und Linguistik der Universität Potsdam. Sie ist als wissenschaftliche Koordinatorin für die Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig.
Table of Contents
Bewerbungsgespräche in der linguistischen Forschung
Praktiken der Selbstdarstellung im Bewerbungsgespräch
Interaktionale Stilanalyse
Kommunikative Gattungen
Personalpolitik als Form von ‚Managing Diversity'