Synopses & Reviews
Synopsis
Gewalt als eine zielgerichtete physische oder psychische Schadigung ande- rer Personen oder Sachen bildet gemeinsam mit weiteren Verhaltensweisen, die gesellschaftlich als nicht opportun, sondern als "abweichend" gelten bzw. als delinquentes Verhalten unter Strafandrohung stehen, ein Syndrom, das nach Auffassung der offentlichen Meinung heutzutage ein gravierendes gesellschaftliches Problem darstellt. Die allgemeine Kriminalitatsentwick- lung, durch die ordnungspolitische Diskussionen auf den Plan gerufen wer- den, die Reaktionen der Bevolkerung darauf in Form von Kriminalitats- furcht sowie Ausgrenzung und Abwertung von Personengruppen, die man fur potentielle Tater halt, die Inszenierung von Gewalt in den Medien, durch welche diese Konsequenzen suggeriert werden, die Forderung nach neuer geistig-moralischer Orientierung und Werteerziehung etc. sind Facetten die- ser Thematik im offentlichen Raum. Ein relevanter Teil dieser oben mit angesprochenen Befurchtungen ent- spricht leider der Wirklichkeit, auch die padagogischen Institutionen sin- trotz ihrer hoheren Sozialkontrolle - nicht vor gewaltfOrmigem bzw. gewalt- affinem Verhalten geschutzt. Nach unseren Untersuchungen lat sich der harte Kern einer an sich noch groeren Tatergruppe im schulischen Gewalt- kontext der Sekundarstufe I, in der entwicklungsbedingt die Gewaltspitzen liegen, mit etwa 3 - 4 % und die Gruppe der Opfer mit etwa 7 - 10 % bezif- fem. D. h., da bei insgesamt ca. 5 Millionen Schulern dieser Schulstufe in Deutschland etwa 425. 000 Schuler unter den Drangsalierungen anderer Schuler leiden und etwa 175. 000 Schuler zum Kreis der notorischen Tater zu rechnen sind.
Description
Includes bibliographical references (p. [273]-288).
Table of Contents
Das Buch beinhaltet die Bilanz einer sozialökologisch angelegtenForschung. Im Zentrum der Darstellung stehen Ergebnisse einer empirischen Repräsentativbefragungvon Schülern und Lehrern; es werden Formen, Ausmaß und Ursachen schulischerGewalt analysiert und dargestellt. Weitere Schwerpunkte sind: Jungen- undMädchengewalt, ¶Täter¶-¶Opfer¶-Rollengefüge und eineausführliche Darstellung der Möglichkeiten einer Gewaltprävention und-intervention in Schulen.