Synopses & Reviews
Schulische Arbeit in ‚Brennpunkten', in Stadtteilen mit ‚besonderen Belastungen' oder ‚Entwicklungsbedarf' stellt eine Herausforderung für die pädagogisch-praktische, die politische und die pädagogisch-wissenschaftliche Perspektive dar. Von besonderem Interesse sind Schulen, die Problembelastungen als konkrete Aufgaben ihrer pädagogischen Arbeit definieren: Schulen, die sowohl eine gute Schulatmosphäre schaffen als auch Schulerfolg für ihre Schüler und Schülerinnen ermöglichen. Von verschiedenen Seiten werden in diesem Band Schulen, Gesellschaft und Rahmenbedingungen für schulpädagogische Arbeit - und zwar regional, national und international - sowie der Stand der Forschung untersucht und vorgestellt.
Review
"[...] 'Gute Schulen in schlechter Gesellschaft' [bietet] interessante Einblicke in Forschungsfelder der Schul- und Schuleffektivitätsforschung sowie bedenkenswerte Praxisbeispiele. Die Lektüre lohnt, wenn man keine einfachen, fertigen Antworten oder gar "Rezepte" erwartet, sondern einen Einstieg in das Thema "Schulen in schwieriger Lage" finden möchte." ZBV - Zeitschrift für Bildungsverwaltung, 1-2010 "Jeder Beitrag beginnt mit einem Problemaufriss, danach folgen Berichte über Erfahrungen und empirische Ergebnisse und am Schluss steht eine kurze Diskussion, ein Ausblick oder ein Fazit. Diese klare Gliederung ist sehr leserfreundlich und trägt zur raschen Orientierung für Hochschullehrer, Bildungspolitiker, Unterrichtspraktiker und Studierende des Lehramtes bei." BbSch - Die berufsbildende Schule, 01/2009
Synopsis
Franz Hamburger Die offentliche Diskussion uber Schulen und Bildung setzt seit den PISA-Studien deutliche negative Akzente; uberwiegend werden Vorzuge der Schulen in an- ren Landern thematisiert. Die fachliche Auseinandersetzung hebt Leistungen und Versaumnisse gleichermaen hervor, betont allerdings in besonderem Mae den Reformbedarf. Einen Schwerpunkt der Diskussion bildet dabei die soziale Sel- tivitat des Bildungssystems. Unabhangig davon, ob die offentliche Klage uber die Selektivitat der Schule und die Benachteiligung insbesondere von Kindern "mit Migrationshintergrund" mehr ist als die Beschworung einer der Grundlagen der sozialen Demokratie (Chancengleichheit) und die politische Diskussion als Ersatzhandlung fur strukturelle Schulreformen anzusehen ist, stellt sich die F- ge, wie Schulen padagogisch konstruktiv mit Ungleichheiten und ungunstigen Ausgangssituationen umgehen. Diese Frage stellt sich insbesondere im Hinblick auf Schulen in Stadtteilen "mit besonderen Belastungen," mit "Entwicklungs- darf," mit "sozialen Brennpunkten" oder wie die Bezeichnungen auch sein - gen. Aufmerksam wird die Offentlichkeit auf solche Schulen in der Regel nur dann, wenn die Probleme und Konflikte eskalieren (Rutli-Schule-Syndrom). Padagogisch von besonderem Interesse sind diese Schulen, wenn sie Pr- lembelastungen als konkrete Aufgaben fur ihre padagogische Arbeit definieren, also sowohl eine gute Schulatmosphare schaffen als auch Schulerfolg fur ihre Schuler und Schulerinnen ermoglichen. Wie solche Konstellationen aussehen, wurde bei einer Tagung des Zentrums fur Bildungs- und Hochschulforschung an der Johannes Gutenberg-Universitat Mainz am 6. Juli 2007 diskutiert. Bei der Beantwortung der Frage, was gute Schulen unter ungunstigen Bedingungen auszeichnet, sind verschiedene F- schungsstrange zu berucksichtigen.
About the Author
Dr. Wiebke Lohfeld ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Pädagogischen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Table of Contents
Sozialstrukturelle Rahmenbedingungen - Sozialräumliche Einbindung von Schulen. Strukturelle Grenzen und institutionelle Chancen - Hauptschulpreis 2007: Deutschlands beste Schulen mit Hauptschulabschluss - Schulentwicklung in benachteiligten Regionen. Internationale Steuerungsstrategien - Zurück zur Praxis