Synopses & Reviews
Das amerikanische Hochschulwesen, so scheint es deutschen Beobachtern, sei selektiver als das deutsche, zeichne sich durch eine größere Ungleichheit aus und entfalte wegen der dort herrschenden Konkurrenz eine größere Produktivität. So entspreche es der natürlichen Ugleichheit der individuellen Begabungen und dem sogenannten wirtschaftlichen Qualifikationsbedarf besser. Gero Lenhardt zeigt hingegen, dass das Hochschulwesen in den USA weniger selektiv ist, dass die Hochschulen sind, und dass die Konkurrenz zu ihrer Produktivität nichts beiträgt. Die Struktur des amerikanischen Hochschulwesens erklärt sich aus dem demokratischen Menschenbild mit seinem religiös motivierten Glauben an das Individuum und seine Bildung. Die Bildungsutopie des American Dream weicht erheblich ab von dem ethisch anspruchslosen Glauben an Begabung und Qualifikationsbedarf, unter dem die Bildungsentwicklung in Deutschland leidet. Mit der Modernisierung der Gesellschaft gewinnen aber auch in Deutschland demokratische Bildungsvorstellungen an Wirkungskraft und werden zur gemeinsamen Grundlage der deutschen und der amerikanischen Hochschulen.
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Dr. Gero Lenhardt arbeitet als freier Mitarbeiter am Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle in Wittenberg.
Table of Contents
Hochschulen in der BRD - Bildungsfreiheit oder neoliberale Planwirtschaft - Hochschule und Demokratie in den USA - Hochschulexpansion - Selektion - Colleges - Graduate Schools - Akademische Freiheit - Wege der Hochschulentwicklung in Deutschland - Hochschulentwicklung bis 1933 - Universitäten im Nationalsozialismus - Hochschulentwicklung in der DDR - Wege der Hochschulentwicklung in den USA - Wege zur modernen Universität - Einfluss aus Deutschland u.a.