Synopses & Reviews
Synopsis
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Synopsis
2 ------------------------------------------------------- Scholastik erfahren haben, nicht wiedererkennen -- so wenig wie Aktaeon nach seiner Verwandlung in einen Hirsch von seinen Hunden erkannt wurde. 1) In diesem Urteil hat die neue geistige Bewegung des Humanis- mus ihren Frieden mit Aristoteles geschlossen. An Stelle des Kampfes gegen ihn tritt die Forderung seiner sprachlich-geistigen Aneignung. Die Probleme, die hieraus erwuchsen, aber waren selbst eher philologischer als philosophischer Art. Eifrig wird jetzt erortert, ob der Begriff des Aristotelischen . . ' &YOt&ov - wie es in der Ubersetzung Leonardo Brunis geschehen war -- durch die Bezeichnung summum bonum oder durch die Bezeichnung des bonum ipsum wiederzugeben sei. An dem Streit um die Schreibung des Aristotelischen Begriffs der Entelechie (als ente- lechia oder endelechia) und um die verschiedenen Deutungsmoglich- keiten, die sich aus ihr ergeben, nehmen die bekanntesten Humanisten wie Filelfo, Angelo Poliziano u. and. teiJ. 2) Aber auch auerhalb des engeren Kreises des Humanismus, -- auch dort, wo in dem neuen Bund- nis, das Philosophie und Philologie jetzt eingehen, der Primat der ersteren anerkannt wird, kommt es in der Philosophie selbst zu keiner wahrhaft methodischen Erneuerung. Der Kampf um den Vorrang der Platonischen oder Aristotelischen Lehre, wie er in der zweiten Halfte des 15. Jahr- hunderts gefuhrt wird, fuhrt nirgends in die Tiefe letzter prinzipieller Voraussetzungen zuruck. Der Mastab, in dessen Anwendung die beiden gegnerischen Parteien einig sind, liegt auch hier jenseits des systematisch- philosophischen Bereichs in religiosen Voraussetzungen und in dog- matischen Entscheidungen.