Synopses & Reviews
Synopsis
Von allen Kulturtechniken betrachtete die ArbeiterInnenbewegung das Lesen als das im besten Sinne des Wortes befreiendste und f r das individuelle wie gesellschaftliche Fortkommen unabdingbarste Bildungsgut. Der B cherkauf stellte jedoch selbst f r organisierte ArbeiterleserInnen bis in die Zwischenkriegszeit hinein eine schwer leistbare und entbehrliche Ausgabe dar. Die Aufgabe der Literaturvermittlung bernahm in hohem Ma e die Arbeiterpresse - auch und gerade die Arbeiterfrauenpresse. Daran, den inhomogenen und schwierig zu erfassenden Rezipientenkreis der Frauen zu erreichen, arbeitete in sterreich vor allem die sich als wichtigstes politisches Artikulationsorgan der Arbeiterinnenbewegung betrachtende 'Arbeiterinnen-Zeitung' (ab 1924 'Die Frau'). Im Vergleich zu ihrem "gro en Bruder" 'Arbeiter-Zeitung' heute wenig bekannt, wurde nunmehr auch mit der literaturwissenschaftlichen Aufarbeitung des Quellenmaterials eine L cke geschlossen. Nachverfolgt wird der innermedial gef hrte Diskurs zu Literatur- und Bildungsvermittlung ebenso wie die praktische Umsetzung der Vorgaben. Neben einem beachtlichen literarischen Textkorpus und anderen Vermittlungsinstanzen werden auch die Beilagen mit einbezogen, von denen besonders 'F r die Jugend' als erstes professionell betreutes Jugendpressewerk der sterreichischen Sozialdemokratie betrachtet werden kann.