Synopses & Reviews
Synopsis
Die pogromartigen Ausschreitungen gegen die Christen und Juden der Trkei am 6. und 7. September 1955, mit dem Zentrum in Istanbul, markieren den Beginn der intensiven Auswanderung bzw. Vertreibung der griechischen, armenischen und jdischen Einwohner aus der Metropole am Bosporus. Anders als lange Zeit in der Trkei behauptet, waren die Ausschreitungen zu einem groen Teil staatlich gesteuert und gewollt. Die vorliegende Arbeit zeigt dies unwiderlegbar auf. Zugleich behandelt sie die Septemberereignisse nicht als ein gleichsam aus dem Rahmen fallendes Phnomen, sondern sieht sie strukturell wie kausal in enger Verbindung mit den vorangegangenen ethnischen und religisen Homogenisierungsbestrebungen des trkischen Staates seit der Jungtrkenrevolution von 1908. Dabei zeigt sich, dass auch vorangegangene Trkisierungsmanahmen vor allem das Ziel hatten, die Dominanz der Nichtmuslime im Wirtschaftsleben der Trkei zu beenden.