Synopses & Reviews
Das Fortschrittsmuster der Industriegesellschaft kollidiert zunehmend mit den Grenzen, die uns von der Natur auf der Erde vorgegeben sind. Die Gesellschaft muA umsteuern auf einen Pfad dauerhafter Entwicklung innerhalb dieser Grenzen. Der Glaube, diese Entwicklung fest in den Griff zu bekommen allein durch die AnhAufung von nochmehr spezifischem Fachwissen, die Bereitstellung neuer Techniken und die Gewinnung einer neuen Ethik wird in dem vorliegenden Buch in Zweifel gezogen. Denn unser Wissen A1/4ber das komplex vernetzte System Natur und die Entwicklungsdynamik der modernen Gesellschaft ist prinzipiell lA1/4ckenhaft und vorlAufig. Das ist das Ergebnis eines interdisziplinAren GesprAchs zwischen A-konomen, Natur- und Ingenieurwissenschaftlern, Rechtswissenschaftlern und Politologen, Psychologen und Philosophen. An die Stelle der Fiktion wissenschaftlich definierbarer Belastungsgrenzen der Natur muA die Minimierung der Eingriffe in die Akologischen Systeme als Handlungsmaxime treten. Darin liegt keine Bedrohung Akonomischer Wohlfahrt, sondern die Chance fA1/4r eine neue QualitAt des Lebens, die sich durch den behutsamen Umgang miteinander und mit der Natur auszeichnet.
Synopsis
DIE OKOLOGISCHE FRAGE Eine Ursache der fortschreitenden Umweltzerstorung, der Gefahrdung der Schopfung und damit letztlich der menschlichen Existenzbedingungen liegt im wissenschaftlichen, techni- schen und okonomischen Fortschreiten der Menschen begrundet. Keinem anderen Lebewe- sen ist es gelungen, sich so weitgehend von naturlichen Zwangen zu losen und die Schopfung seinen eigenen Zwecken zu unterwerfen. Das basiert auf einer fur den einzelnen nicht mehr fabaren Kumulierung von Wissen und einer jenseits der planenden Vernunft liegenden Fort- entwicklung okonomischer und gesellschaftlicher Institutionen. Nun aber sind wir an einem "Punkt" angelangt, an dem sich unabweisbar die Frage nach der Berechtigung uberkommener Fortschrittsideen, dem Sinn und den Grenzen des Wissens und Konnens stellt. Die Zeichen einer globalen Umweltkatastrophe werden immer deutlicher. Jedoch: Konnen wir sie mit dem, was wir wissen, noch abwenden? Was wissen wir schon uber komplex verzahnte Okosysteme? Mussen wir nicht schon we- gen des anhaltend rasanten Anstiegs unseres Wissens und dessen wissenschaftlicher, techni- scher und okonomischer Umsetzung den jeweils aktuellen Kenntnisstand mit Bescheidenheit betrachten? Bieten die Wissenschaften Chancen fur eine Anderung der bisherigen Entwick- lungsprozesse? Sind sozialwissenschaftliche Ansatze erkennbar, die ein derartiges "neues" Wissen auch gesellschaftlich umzusetzen vermogen? Stehen dem nicht wirtschaftliche Sach- zwange entgegen? Hat die Okonomie eine konsensfahige Strategie zum Einbezug der Okolo- gie entwickelt? Und schlielich, welche Hoffnungen kann die Ethik erfullen? Unser Handeln fur und gegen die naturliche Umwelt ist geleitet von dem durch Wissen- schaft "erfahrenen" Wissen oder zumindest der Vermutung, etwas zu wissen.