Synopses & Reviews
Das Buch widmet sich den Leistungen eines Wohlfahrtsverbandes, des deutschen Caritasverbandes, im Bereich der Arbeitsmarktpolitik für Langzeitarbeitslose aus der Perspektive eines intermediären Ansatzes. Auf der Basis einer historischen und theoretischen Betrachtung der Leistungen von Wohlfahrtsverbänden zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft entwickelt der Autor einen eigenen Ansatz, der die Widersprüche und Spannungen innerhalb von hybriden Organisationen erklärt und er überprüft diesen Ansatz anhand der arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten des Deutschen Caritasverbandes. Die empirischen Analysen auf der Basis von Sekundärstatistiken und qualitativen Fallstudien führen den Autor zu dem Ergebnis, dass trotz hohen sozialethischen Grundsätzen und positiven Ansätzen vor allem auf der lokalen Ebene "Anspruch und Wirklichkeit" in der arbeitsmarktpolitischen Praxis für Langzeitarbeitslose nach den Hartz-Reformen bei der Caritas weit auseinanderklaffen
Synopsis
Angesichts der Finanz und Wirtschaftskrise ist die Frage berechtigt, welchen Beitrag dieses Buch zur aktuellen Diskussion und praktischen Politik beitragen kann. Wahrend die Zahl der Menschen mit Kurzarbeit und in Arbeitslosigkeit zunimmt, scheint in erster Linie der Staat gefordert zu sein, arbeitsmarkt und beschaftigungspolitische Perspektiven zu entwickeln. Mit Staatsburgschaften, keynesianischer Wirtschaftspolitik und dem Instrumentarium einer aktivieren den Arbeitsmarktpolitik soll praventiv der grosste Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert werden. Wo aber bleibt in dieser Politik die Gesellschaft? Die Vergan genheit hat gezeigt, dass die wichtigsten sozialpolitischen Errungenschaften vor allem in Kooperation zwischen dem Staat und der Zivilgesellschaft erreicht wur den. Das Engagement von Verbanden und Vereinen insbesondere in Zeiten des wirtschafts und sozialpolitischen Umbruchs findet sich in vielen historischen Beispielen. Burgerschaftliches Engagement ist kein Wohlfuhl Programm, sondern hat im deutschen Wohlfahrtsstaat eine nicht zu unterschatzende gesellschaftliche und okonomische Funktion. In diesen Kontext fallen auch die Wohlfahrtsverban de, die durch die Bereitstellung sozialer Dienstleistungen fest in der Sozialpolitik verwurzelt sind. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Initiativen innerhalb der Verbande entwickelt, die uber die klassischen Aufgaben hinausgehen, pra ventiv Armutsrisiken verhindern und neue Optionen fur die Beschaftigung in der Dienstleistungsgesellschaft bieten. Es ist davon auszugehen, dass die industriel len Wirtschaftszweige nach der Krise weniger Arbeitsplatze als vorher anbieten werden. Das burgerschaftliche Engagement ist daher nicht nur gefordert, soziale Uberbruckungshilfen bereitzustellen, sondern nachhaltige Optionen fur einen Arbeitsmarkt in der Dienstleistungsgesellschaft zu entwickeln. Dieses Buch dis kutiert die Chancen und Grenzen dieser arbeitsmarktpolitischen Idee."
About the Author
Andreas D. Schulz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Politisches System der BRD - Staatlichkeit im Wandel der Universität Kassel.
Table of Contents
Einleitung - Wohlfahrtsverbände zwischen Markt, Staat und Zivilgesellschaft - Die aktivierende Arbeitsmarktpolitik und ihr Beitrag zur Integration von Langzeitarbeitslosen - Der Deutsche Caritasverband - Eine Einführung in die Ziele, Organisation und Handlungsfelder - Caritas als Arbeitgeber - Caritas als Träger arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen - Caritas als interessenpolitischer und zivilgesellschaftlicher Akteur - Interne Spannungsfelder hybrider Organisationen - Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit Spannungen