Synopses & Reviews
Der Band erörtert die Bedeutung der Phänomenologie für die Soziologie. Die 35 Autorinnen und Autoren erkunden und diskutieren die Anregungen, Chancen und Erträge phänomenologischen Denkens für die Sozialtheorie ebenso wie für die empirische Sozialforschung. Hierzu werden in dem Band Beiträge zu soziologischen Begriffs- und Theorieproblemen, zu methodisch-methodologischen Aspekten und zu aktuellen Gegenwartsfragen versammelt. Diese vermitteln nicht nur einen umfassenden Überblick über den augenblicklichen Stand einer in der Soziologie in jüngster Zeit wieder verstärkt geführten Auseinandersetzung mit der Phänomenologie, sondern sie beziehen auch pointiert Stellung innerhalb dieser Debatte. Denn bei aller Unterschiedlichkeit der Fragestellungen und Herangehensweisen eint die Autorinnen und Autoren die Einsicht in die konstitutive Bedeutung der Subjektivität für aktuelle soziologische Frage- und Problemstellungen
Synopsis
war, die gegenwartige Bedeutung der Phanomenologie fur die soziologische Forschung und Theoriebildung in einem moglichst breiten, kritische Positionen deshalb nicht ausschliessenden Zugang zu sondieren. Diese Pluralitat ist intendiert und wird von uns vehement verteidigt. Sie erlaubt keiner der hier vertretenen, dezidiert diversen Richtungen die Erhebung eines Alleinv- tretungsanspruchs. Jenseits der Pluralitat der hier niedergelegten und nachfolgend kurz vor- stellten Perspektiven, Problemfelder und Untersuchungsbereiche eint die Autoren jedoch eine gemeinsame Auffassung und ein ubergreifendes Anliegen. Sie teilen nahezu ausschliesslich die Einsicht in die konstitutive Bedeutung der Subjektivitat fur die Sozialwissenschaften, und sie stimmen darin uberein, dass sozialwissenschaftliche Untersuchungen, Begriffsbildungen und Theoriekonstruktionen um eine Auseinandersetzung mit der phanomenlogischen Perspektive und Methodenhaltung nicht umhinkommen gleich auf welche Art und Weise sie letztlich auf sie Bezug nehmen und sich ihrer bedienen. Gemeinsam ist ihnen daruber hinaus das Anliegen, die je vertretene Haltung und die Bewertung des Ertrags der phanomenologischen Perspektive fur die Beschreibung sozialer Phanomene sowie fur die Analyse sozialer Ordnung durch theo- tische, methodologische und empirische Arbeiten zu begrunden und abzusichern. In dieser engen Verknupfung von Forschung und Theoriearbeit aussert sich eine der bedeutsamsten Akzentsetzungen dieses Bandes, der damit einer immer drohenden Gefahr des Auseinandert- tens dieser beiden Seiten soziologischen Arbeitens deutlich entgegenwirken will. Ebenso klar durfte somit sein, dass dem hier verfolgten Unternehmen die Spezialisierung auf eine rein konservatorische Werkexegese genauso fern liegt wie die traditionsvergessene Neuerfindung langstbekannter Zusammenhange oder die Beforderung eines theorieblinden Empirismus."
About the Author
Dr. Jochen Dreher lehrt Soziologie an der Universität Konstanz und ist Geschäftsführer des Sozialwissenschaftlichen Archivs. Dr. Michaela Pfadenhauer ist Professorin für Soziologie an der Universität Karlsruhe (TH). Dr. Jürgen Raab ist Wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Konstanz. Dr. Bernt Schnettler ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der TU Berlin. Dr. Peter Stegmaier forscht am Institute for Science, Innovation and Society und am Center for Society and Genomics an der Radboud Universiteit Nijmegen/NL.
Table of Contents
Mit Beiträgen von Thomas Luckmann, Ilja Srubar, Hans-Georg Soeffner, Hubert Knoblauch, Jo Reichertz, Martin Endreß, Andreas Göttlich, Daniel Suber, Joachim Fischer, Ronald Hitzler, Bernt Schnettler, Thomas S. Eberle, Armin Nassehi, Rainer Schützeichel, Nico Lüdtke, Jens Bonnemann, Ingo Schulz-Schaeffer, Gregor Bongaerts, Jürgen Raab, Michael Kauppert, Joachim Renn, Peter Stegmaier, Dirk Tänzler, Thilo Raufer, Jochen Dreher, Darius Zifonun, Tobias Röhl, Sebastian Deterding, Michaela Pfadenhauer, Margarethe Kusenbach, Thorsten Berndt, Ronald Kurt, Anne Honer, Silvana K. Figueroa-Dreher, Siegfried Saerberg