Synopses & Reviews
Synopsis
Controlling entstand in der Unternehmenspraxis, und dort in solchen Institutionen, die dominant durch Plane koordiniert wurden. Eine zentrale Bedeutung von Planen liegt auch den einschlagigen Definitionen des Controlling im betriebswirtschaftlichen Schrifttum zugrunde. Erst seit einigen Jahren setzt sich die Controlling-Forschung auch mit anderen Koordinationsmechanismen auseinander, und auch hier ist noch eine gewisse "Schieflage" zu beobachten: Wahrend Programmkoordination und Controlling im Rahmen der New Public Management-Forschung thematisiert wird, und mittlerweile zahlreiche Arbeiten zum Controlling in primar durch personliche Weisungen koordinierten mittelstandischen Unternehmen vorliegen, beschrankt sich die Bearbeitung der Beziehung von Controlling und Selbstabstimmung im wesentlichen auf die 1996 erschienene Dissertation von Utz Scharfer. Die spezifische Fuhrungssituation, das Vorhandensein erheblicher Wissensdefizite, die bzw. das Selbstabstimmung okonomisch konstituiert und kennzeichnet, hat erhebliche Konsequenzen fur das Controlling, dies sowohl fur die Aufgaben wie fur die Trager. Letztlich decken auch die bisher dominierenden Controlling-Sichten (informationsbezogen, planungs- und kontrollbezo gen und koordinationsbezogen) die spezifischen Probleme in einem Umfeld enger personlicher Interaktion und mangelnden Wissens nur unzureichend ab. Nicht zuletzt durch diesen Anstoss wurde Controlling in den vergangenen Jahren am Lehrstuhl auf eine neue konzeptionelle Basis gestellt, die auf eine akteurs basierte Sicht der Fuhrung rekurriert und Controlling als Rationalitatssicherung der Fuhrung versteht. Die Tragfahigkeit dieser Konzeption wurde u. a. in den Dissertationen von Pritsch und Langenhach uberpruft. Eine "Feuertaufe" erfahrt sie in der vorliegenden Arbeit: Rationalitatssicherung setzt Wissen uber Soll-Rationalitat voraus. Im Falle hoher Wissensdefizite erscheint die Generierbarkeit dieses Wissens problematisch."
Synopsis
Titus Kehrmann ubertragt dieRationalitatssicherungsfunktion des Controlling auf den Kontext strategischer Problemlosungsteams. Auf einer breiten Literaturbasis entwickelt er zunachst eine allgemeine Theorie zur wissensbasierten Problemhandhabung und leitet dann die Konzepte des Selbst- und Fremdcontrolling ab.