Synopses & Reviews
Wie kommt eine Volkswirtschaft zu neuem Wissen? Diese Frage ergeht nicht nur an die Wirtschaftswissenschaft, sondern auch an die Kulturwissenschaft. Denn unternehmenskulturelle, gruppenkulturelle, regionalkulturelle Faktoren erweisen sich bei der Erzeugung wie der Verbreitung von Innovationen als mitentscheidend. Deshalb bringt dieser Band volks- und betriebswirtschaftliche mit kulturanthropologischer und ethnographischer Innovationsforschung zusammen. Er vereint dabei theoretische Grundlagenarbeit zur Wissensgenerierung und zur Kulturalität von Wissen mit empirischen Studien über Wissensmilieus und interkulturellen Wissenstransfer, über das Wissensmanagement innerhalb von Betrieben und deren "Absorptionsfähigkeit" für Innovationen aus ihrer sozialen Umwelt.
Synopsis
Zur Einleitung Gertraud Koch und Bernd Jurgen Warneken Innovation ist in globalen Zeiten eine Notwendigkeit geworden, um okonomisch konkurrenzfahig zu bleiben. Sie gilt schon deswegen als unverzichtbar, weil ohne sie das Prinzip des fortwahrenden Wachstums, das kapitalistischen O- nomien zugrunde liegt, nicht erfullbar ware (Maskell 1998). Innovation ist dabei ein wichtiges Verfahren, mit dem fortwahrende Prosperitat angestrebt wird. Allerdings sind Erfindungen (Invention) und auch ihre Verbreitung (Innovation) nur bedingt planbar. In der Frage, wie Innovationen dennoch gefordert werden kann, werden zunehmend kulturelle Dimensionen, so genannte weiche Fak- ren, in ihrer Bedeutung wahrgenommen und aufgegriffen. Wirtschaftliche Prosperitat ist, wie man am Beispiel der Bundesrepublik gut nachvollziehen kann, in starkem Masse regional organisiert. Okonomisch le- tungsfahige Bundeslander wie Bayern, Baden-Wurttemberg oder Sachsen stehen hier neben wirtschaftlich schwacheren Landern wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern. Und auch innerhalb der Bundeslander selbst kann weiter zwischen strukturstarkeren und -schwacheren Regionen unterschieden werden. Regionale Besonderheiten werden deswegen gerade im Zusammenhang mit dem Thema Innovation immer starker beachtet, wobei neben infrastruktur- len und verkehrsgeographischen Komponenten auch die Bedeutung regionaler oder besser gesagt: in der Region vorhandener soziokultureller Pragungen und Orientierungen hervortritt."
About the Author
Prof. Dr. Gertraud Koch lehrt an der Zeppelin University in Friedrichshafen. Prof. Dr. Bernd Jürgen Warneken lehrt am Ludwig Uhland Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen.
Table of Contents
Mit Beiträgen von Manfred Faßler, Gisela Welz, Ulf Matthiesen, Nadine Hoser, Annelies C. Peiner, Gertraud Koch, Heike Proff, Alexander Eisenkopf