Synopses & Reviews
Wenn heute ein "innovationsfreundliches Klima" gefordert wird, dann fallen schnell Stichworte wie Deregulierung, Privatisierung und "mehr Wettbewerb". Solchen pauschal vorgetragenen Forderungen liegen allerdings eher schlichte Vorstellungen über das Zusammenwirken von Markt, Gesellschaft und Staat zugrunde. Das Buch beleuchtet aus der Sicht unterschiedlicher Institutionen, insbesondere der von Staat und Markt, den Einfluß von Regulationen auf die Entfaltung künftiger Innovationen, die heute erst im Keime erkennbar sind: Welcher Regulations-, Deregulations- oder Reregulationsbedarf wird sich - aus der Sicht unterschiedlicher Akteure - voraussichtlich ergeben? Diese Fragen werden u.a. am Beispiel der Verwendung von Chipkarten, der künftigen Nutzung von Windenergie und der Bautechnologie der Zukunft behandelt
Synopsis
Der EinfluB von Regulationen auf die Modemisierungsfahigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft nimmt in der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion ebenso wie in allgemeinen wirtschaftspolitischen Debatten einen breiten Raum ein. Weithin wer- den Deregulierung und ein schneller Abbau von rechtlichen Innovationshemmnis- sen gefordert, in Deutschland bisher aber nur schleppend realisiert. Haufig ertant der Ruf nach einer Eindammung der, Regelungsflut" im Zusammenhang mit der Hoffnung auf gesteigerte Wettbewerbsfahigkeit und auf die Schaffung von Ar- beitsplatzen. In der Tat kann staatliche Zuruckhaltung bei der Regelung von Technikgestaltung und Produktion die Entfaltung kreativer Innovationspotentiale erleichtem. Anderer- seits darf nieht ubersehen werden, daB gerade die staatliche Festlegung bestimmter Anforderungen an technische Produkte und Verfahren - etwa hinsichtlich ihrer Umweltbelastungen oder sozialen Effekte - Technikentwickler und Industrie zur Suche nach innovativen (effektiven, preisgunstigen) Lasungen anspomen kannen. Regulation ist nicht a priori innovationsfeindlich Die wechselseitigen -stimulierenden und bremsenden -Beeinflussungen von Regu- lation und Innovation wurden bisher allerdings erst unzureichend untersucht. An- satzpunkte einer wissenschaftlichen Durchdringung der Thematik finden sich inner- halb einzelner Disziplinen -vor allem der Rechtswissenschaften, der Okonomie und der Politikwissenschaft -, interdisziplinare Erkliirungsversuche sind noch selten. Welchen EinfluB staatliche Regulation auf die Entwicklung kunJtiger Techniken und ihrer Verwendung nimmt, ist eine Frage, die interdisziplinar bisher so gut wie uberhaupt nicht bearbeitet wurde -obwohl Antworten hierauf von graBter Bedeu- tung fUr technologiepolitische Gestaltungsinitiativen sein kannen Das vorliegende Buch geht erste Schritte in diese Riehtung, indem es "Pilotstudien zu einer Regulationsvorausschau" vorstellt. Mit seinen explorativen Studien macht es einen Anfang, erschOpfende und systernatische Arbeiten mussen noch folgen.
Table of Contents
Einführung: Regulationsvorschau als Experiment.- Technologische Innovation und Regulation - Problemdimensionen: Das zugrundegelgte Verständnis von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat; Das zugrundegelegte Verständnis von Innovation und Regulation; Perspektiven der Akteure: Mehr, weniger oder andere Regulationen?; Zwischenbilanz: Innovationsrelevanz von Regulationen.- Auswahl und Konzeption der Pilotstudien: Ausgangspunkt: Die Delphi-Daten; Cluster-Bildung anhand der Delphi-Daten; Leitfragen der Pilotstudien.- Pilotstudien zur Regulation künftiger Innovationen: Besipiel 1: Chipkarten; Beispiel 2: Künftige Nutzung von Windenergie; Beispiel 3: Bautechnologie der Zukunft.- Regulation und künftige Technikentwicklung: Schlußfolgerungen: Regulationsbedarf künftiger Innovationen; Ist Regulationsvorschau sinnvoll und machbar?