Synopses & Reviews
In the 14th, 15th and 16th centuries, the Latin prose romance Dialogus Salomonis et Marcolfi was taken as the basis for a number of vernacular adaptations. The subject matter was translated and interpreted in a variety of different genres. In terms of transmission and textual history, a second narrative strain, deriving from the courtship epic Salman und Morolf is loosely connected with the first. The volume describes the way this group of works has been handed down to us and interprets the general tendencies underlying the various adaptations. A series of literary testimonies from the 6th to the 20th century shows the topicality of the Marcolf theme through the ages. The volume also contains a scholarly edition of one of the manuscript forms (1469) of the vernacular prose romance.
Synopsis
Der lateinische Prosaroman "Dialogus Salomonis et Marcolfi," der eine Auseinandersetzung zwischen den Prinzipien Weisheit auf Seiten Salomons und List auf Seiten des Marcolfus bietet, wird im 14., 15. und 16. Jahrhundert mehrfach Ausgangspunkt literarischer Bearbeitungen in der Volkssprache. In verschiedenen Gattungen (Spruchgedicht in Versen, Prosaubersetzung, Fastnachtspiel, comedi, Meisterlied) wird der Stoff ubersetzt und interpretiert, dabei auch von seinen in einigen Fallen namentlich bekannten Autoren (Gregor Hayden, Hans Folz, Hans Sachs, Zacharias Bletz) gekurzt oder moralisch gedeutet. Ein zweiter Erzahlstrang, derjenige des Brautwerbungsepos "Salman und Morolf," ist uberlieferungs- und textgeschichtlich locker mit dem ersten verbunden und stellt innerhalb dieser Gattung eine eigene Deutung des Protagonistenpaares Salomon und Markolf dar. Diese gesamte Werkgruppe wird in vorliegender Studie in ihrer je spezifischen Uberlieferung in Handschriften und Drucken des 15. und 16. Jahrhunderts vorgestellt und in ihren interpretatorischen Eigenheiten und Bearbeitungstendenzen gedeutet. Literarisierungsprozesse des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit werden hierbei deutlich. Eine Reihe literarischer Zeugnisse des 6. bis 20. Jahrhunderts erweist die Aktualitat und Modernitat Markolfs durch die Jahrhunderte (mit besonderem Schwerpunkt im 16. Jahrhundert, gerade bei Martin Luther oder in Sprichwortsammlungen), einem Eulenspiegel und Espous darin durchaus ebenburtig. Auerdem wird die Edition einer den volkssprachigen Prosaroman uberliefernden Handschrift von 1469 (Hs. Alba Julia, Bibl. Batthyanyana Cod. I 54) vorgelegt.
Description
Includes bibliographical references p. 345-366 and indexes.