Synopses & Reviews
Synopsis
Excerpt from Ueber die Aufgaben der Pathologischen Anatomie
Sicher wird Niemand verkennen, dass dies sch ne Empfin dungen sind, die hier wachgerufen, sch ne Saiten der Menschen natur, die angeschlagen werden, und dass somit der bezeichnete Wendepunkt im Studium zugleich einen wahren und keineswegs geringen Fortschritt bedeutet, von dem man meinen sollte, dass er auch in der ganzen Stimmung und Denkweise des Studirenden sich vortheilhaft geltend macht. Und doch, warum sehen wir gerade so oft die Mediciner in eben diesem Stadium, wo sie im Begrifl' stehen, aus den j ngeren Semestern in die lteren berm gehen, unsicher, verstimmt, verzagt? Das kann nicht wohl die, einem jugendlichen Sinne fremde Furcht vor dem Umfang des noch zu Erlemenden sein, und noch viel weniger etwa beim An f nger das Gef hl von der Mangelhaftigkeit und Unsicherheit der rztlichen Kunst; sondern der Grund daf r muss anderswo gesucht werden. Irre ich mich nicht, so ist es vielmehr eine Empfindung, die mit erschreckender Klarheit dem jungen Manne sich aufdr ngt, die Empfindung n mlich, dass zwischen seinen bisherigen und seinen k nfiigen Studien gewissermassen die Continuit t fehle, dass all der Fleiss und die M he, welche er auf die Erlernung der normalen Anatomie und besonders der Physiologie verwendet, ihm gar wenig zu Gute kommen, wenn er den R thseln des Kran kenbetts gegen bergestellt ist. In der That, muss es ihn nicht stutzig machen, wenn er einen Menschen von seiner eigenen Race gelb, dunkelgelb, ja olivenbraun sieht wie einen Malayen oder Mulatten, wenn er im Nacken eines Menschen eine Gewebsmasse trifft, f r die er in seinem bisherigen Wissen kaum eine andere Analogie findet, als den Fetth cker des Kameels, und wenn sein tastender Finger bei einem regelrechten Mitmenschen trotz aller Lehren der Anatomie die vordere Kante des Schienbeins nicht scharf, sondern stumpf, f rmlich abgerundet constatirt? Vollends, wo bleiben die Gesetze der Physiologie? Mit welcher Bewunde rung hat nicht der Studirende von der F higkeit des thierischen Organismus geh rt, unter den verschiedenartigsten Bedingungen.
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