Synopses & Reviews
Synopsis
Excerpt from Xenokrates Darstellung der Lehre und Sammlung der Fragmente
Aristoteles vermochte dieser Lehre keine fruchtbare Seite abzugewinnen. Es konnte scheinen, als habe er sie nicht ver stehen wollen; so oft er auch das 31: und c'z'1tuoov erwahnt und bekampft, wir wurden aus seinen Schriften kaum eine Ahnung davon gewinnen, was jene Begriffe fur Platon bedeutet haben. Xenokrates nahm die Lehre voll in sein System auf. Phantasie voll, wie Platon, ohne doch wie dieser Dichter zu sein, begnugte er sich nicht mit den abstracten Ausdrucken. Er fafste das Eins als Einheit, das 311 als povdg und wenn es zweifelhaft bleiben kann, oh Platon in streng wissenschaftlicher Darstellung sein oberstes Princip als personlichen Gott gefafst hat, nannte Xeno krotes seine Movais ausdrucklich Zeus, den obersten Gott, der im Himmel thront, den Geist, den Vater. Neben ihn setzte er als weibliche Gottheit, als Mutter und Seele des Alle die dvoig. Er dachte damit endgultig Fragen zu erledigen, auf die Platon bis in seine letzten Jahre die Antwort gesucht hatte: Wenn nur die Seele bewegen, nur sie wirken kann, wie darf dann die von Gott geschaffene reingotfliche Weltseele das Bose bewirken? Gicht es vielleicht auch eine bose Weltseele neben der guten? Xenokrates hielt an der ursprunglichen Lehre Platons von der einen Weltseele fest. Aber diese Weltseele ist an Reinheit dern nicht ebenburtig; sie tragt in sich auch das &'1tszgov oder die unbegrenzte Zweiheit und ist von deren Einflusse nicht ganzlich frei. So spielt sich, phantastisch angesehen, in ihr der ewige Kampf zwischen Gntem und Bosem ab. Das Unbegrenzte wird zum bosen Principe, das dem Guten entgegensteht; mythisch dargestellt, ist es der Typhon, der mit Osiris um die Herrschaft ringt; die Weltseele, die weibliche Gottheit, ist Isis, die zwar in steter Sehnsucht dem ehelichen Gemahl Osiris sich zuneigt, dem Bosen aber sich nicht vollig zu entziehen vermag. Sie, die in sich das Weltgebaude umfafst, hat als solche Verwandtschaft mit dem aufnehmenden Principe des platonischen Timaus, dem Orte der Sinnendinge.
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